Zahnmedizin up2date 2021; 15(01): 35-45
DOI: 10.1055/a-1206-9425
Parodontologie

Antibakterielle Mundspüllösungen zur Prophylaxe und Therapie parodontaler Erkrankungen

Nicole B. Arweiler
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Angesichts einer Fülle an angebotenen Mundspüllösungen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen wurde im Jahr 2018 eine S3-Leitlinie „Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis“ [1] (mit Amendment Dezember 2020) veröffentlicht. Nachfolgend sind die wichtigsten Erkenntnisse rund um Indikationsgebiete, Anwendungsformen sowie Wirkstoffe zusammengefasst.

Kernaussagen
  • Drei Säulen – nämlich reine Gesunderhaltung von Weichgeweben um Zähne und Implantate (primäre Prophylaxe) sowie Heilung und Nachsorge im Erkrankungsfall (sekundäre Prophylaxe) – sind und bleiben große Herausforderungen für die Zahnmedizin. Das zahnärztliche Team sollte hier zum Wohl der Patienten alle Möglichkeiten der modernen Zahnmedizin ausschöpfen.

  • Die Leitlinie verdeutlicht, dass in bestimmten Situationen und für bestimmte Personengruppen der Einsatz antibakterieller Mundspülprodukte im Sinne eines häuslichen chemischen Biofilmmanagements zur Prävention und Therapie der Gingivitis sinnvoll und indiziert ist. Zahlreiche Wirkstoffe können mit hoher Effektivität das Zähneputzen ergänzen oder – in bestimmten Situationen – ersetzen. Es wird empfohlen, zwischen kurz- und längerfristiger Anwendung zu unterscheiden.

  • Dem zahnärztlichen Team kommt – am besten im Rahmen von Prophylaxe- oder Nachsorgesitzungen – die wichtige Aufgabe zu, den Patienten individuell zu beraten, die passende Auswahl an Hilfsmitteln zur Mundhygiene auszuwählen, sowie immer wieder zu motivieren. Dabei sollte durchaus nicht nur die Gesunderhaltung der Zähne, sondern auch der Nutzen für die Allgemeingesundheit im Fokus stehen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. März 2021

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