Nervenheilkunde 2020; 39(09): 548-550
DOI: 10.1055/a-1213-6750
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

HIV-Infektion und Schlafstörungen

Eine ÜbersichtHIV infection and sleep disturbancesA review
Svenja Happe
1   Klinik für Neurologie, Klinik Maria Frieden, Telgte
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Publication Date:
24 August 2020 (online)

ZUSAMMENFASSUNG

Eine HIV-Infektion, inklusive des Krankheitsbildes AIDS, kann auf vielen Arten zu Schlafstörungen führen. Zum einen führt die Beteiligung des ZNS durch das Virus selbst (HIV-Enzephalopathie) zu Formen der Hypersomnie. Zum anderen kann eine Beteiligung des peripheren Nervensystems z. B. bei neuropathischen Schmerzen zu Schlafstörungen führen. Indirekt kann es über ein Lipodystrophie-Syndrom, das medikamentös bedingt ist, zu einer erhöhten Anfälligkeit für ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom kommen. Außerdem sind einige virostatische Medikamente (z. B. Efavirenz) bekannt dafür, dass sie lebhafte Träume oder andere Parasomnien auslösen.

ABSTRACT

An HIV infection, including the clinical picture of AIDS, can lead to different types of sleep disturbances. The affection of the CNS by the virus itself (HIV encephalopathy) can induce hypersomnia. An affection of the peripheral nervous system can induce sleep disturbances. Indirectly, a lipodystrophia syndrome caused by antiretroviral drugs can increase the risk for obstructive sleep apnea syndrome. Further, some antiretroviral drugs (e. g. efavirenz) can cause vivid dreams and other parasomnias.