Endo-Praxis 2020; 36(04): 182
DOI: 10.1055/a-1229-5338
10 Fragen an ...

Nicht mehr in Eile sein

10 Fragen an Kornelia Wietfeld
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1. Was hat Sie in die Endoskopie geführt?

Zu Beginn meines Berufslebens gehörten mehrere Bereiche in der Klinik zusammen. Ich war u. a. auch im EKG beschäftigt, dieser Raum lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur Endoskopie. Somit konnte ich auch „einen Blick in die Endoskopie werfen“. Das hat mich von Anfang an fasziniert.

2. Wer oder was hat Sie in Ihrer Berufslaufbahn am meisten beeinflusst?

Das waren eigentlich zwei Dinge: zum einen in meiner Schülerinnenzeit – die damalige Oberin in der Krankenpflegeschule hat mich mit ihren Gesprächen und Einstellung zu vielen Dingen während der Ausbildung geprägt und begleitet – das festigte meinen Wunsch, in der Krankenpflege zu arbeiten.Andererseits hat mich fasziniert, mit rasch fortschreitenden medizinisch-technischen Methoden, den Patienten helfen zu können.

3. Wie beginnen Sie Ihren Arbeitstag … und wie beenden Sie ihn?

Ich bin zwar jetzt im Ruhestand, aber ich habe meinen Arbeitstag immer mit einer schönen Tasse Kaffee begonnen und dabei habe ich den Tagesplan überprüft, Telefonate mit den Stationen geführt oder andere notwendige Dinge erledigt.Oft bin ich spätnachmittags oder abends als Letzte aus der Abteilung gegangen. Es war für mich und uns als Team immer wichtig, schon am Vortag Vorbereitungen für den nächsten Tag zu treffen.

4. Was kann Sie bei der Arbeit so richtig auf die Palme bringen?

Ehrlich gesagt: mich hat nie etwas so richtig auf die Palme gebracht; der Ausfall von Geräten hat Stress verursacht, ja. Wenn dadurch der Arbeitsprozess behindert wurde, war das oft mühsam. Ich empfand es immer als unprofessionell, wenn man sich am Arbeitsplatz auf die Palme bringen lässt.

5. Welches Gerät müsste man einmal erfinden?

Es ist schon so viel Sinnvolles und Hilfreiches erfunden worden. Vielleicht noch ein Endoskop als Tausendfüßler, das alleine durch die Aufbereitung wandert ☺.

6. Mit wem würden Sie gerne einen Tag den Arbeitsplatz tauschen?

Ich hätte gerne einmal mit dem Klinikchef meinen Arbeitsplatz getauscht. Dadurch hätte sich – auch hinsichtlich der Arbeitsbelastung – jeweils ein erhellender Perspektivwechsel ergeben.

7. Was war der mutigste Moment in Ihrem Leben?

Wir sind einmal einen Tag und eine Nacht ohne Pause mit achterlichem Wind durch meterhohe Wellen auf der Ostsee nach Bornholm gesegelt. Das war mutig.

8. Mit welcher Person der Weltgeschichte würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen?

Ich würde gerne mit Michelle Obama einen Kaffee trinken.

9. Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?

Ich wäre gerne einmal „Mäuschen“ in der Krankenhausverwaltung. So manche Entscheidungen sind oftmals schwer nachvollziehbar, da umfassendes Wissen für die Situation des Unternehmens „Krankenhaus“ fehlt.

10. Welchen Wunsch möchten Sie sich in Zukunft erfüllen?

Mein Wunsch erfüllt sich gerade jetzt: viel lesen, Zeit haben, meinen Garten verschönern, reisen nach dem „Corona-Fahrplan“, mich um Familienangehörige kümmern, an Orten verweilen und nicht mehr in Eile zu sein. Das wünsche ich auch denen, die demnächst in den Ruhestand gehen.

Die Fragen stellte Ute Pfeifer.

Zur Person

Kornelia Wietfeld ist seit 1994 Mitglied in der Fachgesellschaft DEGEA und seit 1995 im Beirat sowie seit 1999 im Vorstand verantwortlich für die Finanzen der DEGEA.



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Article published online:
02 November 2020

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