Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Fritz-Stefan Rau

Die Erfahrung nimmt ein furchtbar hohes Schulgeld, aber sie lehrt wie sonst keiner.

Thomas Carlyle (1795–1881; schottischer Essayist und Historiker)

was für ein Jahr: Die Corona-Krise hat uns allen viel abverlangt. Sicherlich konnte aufgrund von Erfahrungswerten und mit viel Engagement, Flexibilität und Kreativität einiges aufgefangen werden. Aber unter anderem im Bereich der betrieblichen Bildung standen und stehen wir vor großen Herausforderungen für alle Beteiligten. Deshalb widmen wir uns im Schwerpunkt dem Thema „Bildung in der Psychiatrie“ und beleuchten es unter verschiedenen Aspekten. Da ist zum einen das neue Pflegeberufegesetz, vom Ansatz her schon fast ein Paradigmenwechsel, das mit einem völlig neuen Rahmenlehrplan umgesetzt werden muss. Und da sind zum anderen die Auszubildenden, die zu Schuljahresbeginn fast ausschließlich fernunterrichtet wurden. Die Fort- und Weiterbildung musste teilweise reduziert und/oder auf IT-gestützte Formate umgestellt werden. Den Adressaten blieb nichts anderes übrig, als sich irgendwie darauf einzustellen. Es ist noch völlig offen, was und wer dabei, salopp ausgedrückt, „auf der Strecke“ bleibt.

Von den Verantwortlichen im pflegerischen Bildungsbereich dürfte kaum einer auf Fernunterricht oder das Erstellen von Lehrbriefen adäquat vorbereitet worden sein. Doch vielerorts wurde aus der Not eine Tugend gemacht und dabei konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Dieses Erfahrungswissen gilt es aufzuarbeiten und umzusetzen. Selbstgesteuertes Lernen mit Unterstützung moderner Medien ist sicher eine überaus sinnvolle Ergänzung unserer Methoden. Es kann und darf aber auf keinen Fall den persönlichen Kontakt ersetzen. Dies gilt in besonderem Maße für die Psychiatrie. Für mich heißt deshalb die Prämisse: Der Mix macht‘s.

Im Namen des gesamten PPH-Teams wünsche ich Ihnen eine geruhsame Weihnachtszeit und viel Zuversicht für das neue Jahr!

Fritz-Stefan Rau

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Article published online:
23 November 2020