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DOI: 10.1055/a-1248-7257
Endodontische Spätfolgen nach Zahntrauma – Diagnostik und Therapiemöglichkeiten
Unfälle mit Zahnbeteiligung sind häufig komplexe Ereignisse. Sie können sowohl in der Akutversorgung als auch im Zuge der Nachsorge die Behandelnden vor Herausforderungen stellen. Pathologische Veränderungen können innerhalb weniger Tage bis Wochen auftreten, aber auch im Sinne einer Spätfolge erst Monate bis Jahre nach dem eigentlichen Unfallereignis in Erscheinung treten. Der Begriff „Spätfolge“ unterliegt keiner exakten zeitlichen Definition. Nach Abschluss der Primärversorgung und Sekundärtherapie unfallbedingter Zahnverletzungen, kann im Zuge der Kontrollphase bei auftretenden Befunden von einer Spätfolge gesprochen werden. Eine frühzeitige Diagnosestellung und rechtzeitige Intervention können helfen, endodontische Spätfolgen zu vermeiden und damit zum Erhalt geschädigter Zähne beitragen.
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Endodontische Spätfolgen nach Trauma haben vielfältige Erscheinungsbilder und können auch nach vermeintlich harmlosen Verletzungen auftreten. Daher empfiehlt sich eine fundierte Diagnostik und Dokumentation nach dem Unfallereignis sowie eine kontrollierte Nachsorge mit Augenmerk auf mögliche Spätfolgen.
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Bei Neupatienten im Kindes- und Jugendalter ist eine routinemäßige Abfrage nach Unfällen mit Zahnbeteiligung wichtig.
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Die ursprüngliche Verletzung eines Zahnes und der umliegenden Gewebe ist für das Ausmaß einer Spätfolge verantwortlich. Eine rechtzeitige Intervention beim Auftreten pathologischer Befunde verbessert die Prognose des Zahnes.
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Die Behandlungsplanung sollte gerade bei Kindern die Compliance der jungen Patienten berücksichtigen. Nicht alles, was theoretisch möglich erscheint, lässt sich praktisch umsetzen.
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Die Angaben von Kindern sind im Zusammenhang mit der Erhebung von klinischen Befunden wie z. B. Sensibilitätstests nicht immer zuverlässig.
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Eine ausbleibende Reaktion auf den Sensibilitätstest bedeutet nicht zwangsläufig die Indikation zur Wurzelkanalbehandlung.
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Infizierte Pulpanekrosen nach Zahntraumata können lange Zeit klinisch symptomlos bleiben.
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Bei der Therapieplanung ist besonders im Wachstum eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig. Angestrebt wird ein Zahnerhalt bis über das 20. Lebensjahr hinaus. Ist dies nicht möglich, müssen alternative Therapieoptionen wie kieferorthopädischer Lückenschluss oder Zahntransplantationen in Betracht gezogen werden.
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Eine frühzeitige interdisziplinäre Planung ist insbesondere bei fraglicher Prognose eines Zahnes empfehlenswert.
Publication History
Article published online:
09 October 2020
© 2020. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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