Zusammenfassung
Hintergrund Partielle oder auch komplette Bindehautdeckungen haben ihre
Indikation fast nur noch bei chronischen und schmerzhaften Oberflächenproblemen
der Hornhaut, die dauerhaft gelöst werden sollen.
Material und Methoden Wir berichten über 37 Patienten, 23 Frauen und 14
Männer, mit einem Alter von 23 – 87 Jahren (Mittelwert 73 Jahre), bei denen wir
in dem Zeitraum 1/2006 bis 12/2019 27 × eine komplette und 10 × eine partielle
Bindehautdeckung durchgeführt haben. Vor der eigentlichen chirurgischen Maßnahme
der Bindehautdeckung erfolgt i. d. R. eine wochen- bis monatelange ambulante wie
auch stationäre Behandlung der chronischen therapieresistenten
Oberflächenveränderungen und auch der Schmerzsymptomatik. Dafür muss ein
Bindehautlappen partiell oder komplett möglichst spannungsfrei über die Hornhaut
gezogen und dann stromal oder am Limbus verankert werden, bis eine Verwachsung
der Subkonjunktiva mit den erkrankten Hornhautarealen erfolgt ist. In der Regel
wird heutzutage dafür die Technik nach Gundersen durchgeführt.
Ergebnisse Insgesamt ist diese Bindehautdeckung komplikationsarm. Bei 34
Patienten waren die postoperativen Verläufe regelrecht. Die partiellen oder auch
kompletten Bindehautdeckungen heilten komplikationslos ein. In 3 Fällen wurde
eine Bindehautretraktion beobachtet, die in 2 Fällen revidiert werden konnte. In
einem Fall musste eine Enukleation vorgenommen werden.
Schlussfolgerung Bindehautdeckungen sind eine etablierte, leider zu selten
durchgeführte Operationstechnik, die häufiger zur Behandlung einer neurotrophen
Keratitis oder bei persistierenden, nicht abheilenden Epitheldefekten zur
Anwendung kommen sollte.
Schlüsselwörter
Bindehautdeckung - neurotrophe Keratopathie - Hornhautulkus - Gundersen-Deckung