Endo-Praxis 2021; 37(02): 62-63
DOI: 10.1055/a-1303-9318
10 Fragen an ...

Endoskopie ... hier will ich arbeiten

10 Fragen an Monika Engelke
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1. Was hat Sie in die Endoskopie geführt?

Am Ende meiner Krankenpflegeausbildung war ich mir eigentlich sicher, nicht weiter in diesem Beruf arbeiten zu wollen. Dann kam der Wahleinsatz in der Endoskopie. Ich war fasziniert von der Technik, den Möglichkeiten zur Intervention, der Zeit, die man für jeden einzelnen Patienten vor, während und nach der Untersuchung hatte und damit stand fest: hier will ich arbeiten.

2. Wer oder was hat Sie in Ihrer Berufslaufbahn am meisten beeinflusst?

Das war die Weiterbildung Endoskopie, die ich in Neuwied besucht habe, und die von Frau Kern-Waechter geleitet wurde. Dort erhielt ich das theoretische Hintergrundwissen für meine praktische Arbeit und eine Idee davon, dass auch das Unterrichten eines meiner Aufgabengebiete sein könnte. Da traf es sich gut, zum richtigen Zeitpunkt Frau Müthing kennengelernt zu haben, die mir als damalige Leitung des Bildungszentrums Ruhr in Herne die Möglichkeit gab, zunächst in den Übergangskursen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und später auch in der regulären Weiterbildung Endoskopie zu unterrichten. So konnte ich mich in diesem Bereich weiterentwickeln. Daraus entstand dann auch der Wunsch noch Pflegewissenschaft zu studieren. Diese beiden Personen begleiten mich schon mein ganzes Berufsleben und sind mir immer wichtige Ratgeberinnen und Unterstützerinnen bei den verschiedensten Projekten.

3. Wie beginnen Sie Ihren Arbeitstag … und wie beenden Sie ihn?

Am liebsten ist es mir, wenn ich mir zu Beginn mit einer Tasse Kaffee einen Überblick verschaffen kann, was an diesem Tag alles an Aufgaben ansteht und diese in eine zeitliche Reihenfolge bringen kann. Am Ende eines Arbeitstags versuche ich möglichst immer den Ausgleich zur Kopfarbeit durch Bewegung an der frischen Luft, z. B. durch das Laufen, zu schaffen.

4. Was kann Sie bei der Arbeit so richtig auf die Palme bringen?

Wenn ich selbst beim Arbeiten nicht so vorankomme, wie ich es mir in meinem Zeitplan vorgenommen habe.

5. Welches Gerät müsste man einmal erfinden?

Eine Zeitreisemaschine, um schöne Situationen noch einmal erleben zu können und das nicht nur in Gedanken.

6. Mit wem würden Sie gerne einen Tag den Arbeitsplatz tauschen?

Mit einem Fußballprofi. Ich bin selbst Fußballfan eines (noch) Erstligavereins und verstehe manchmal nicht so recht, warum die Profis auf dem Platz nicht die Leistung bringen, die man erwartet, obwohl sie sich doch den ganzen Tag auf nichts anderes konzentrieren können, als zu trainieren. Also würde ich gern einen Tag lang miterleben, wie sie so „arbeiten“.

7. Was war der mutigste Moment in Ihrem Leben?

Ich fand die Entscheidung, Anfang Mai 2020 meine Leitungsposition im Bildungszentrum abzugeben, mutig. Seitdem arbeite ich mit 75 % meiner Arbeitszeit in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt zu Virtueller Realität in der Endoskopie unter der Leitung von PD Dr. Hann aus der Uniklinik in Würzburg. Ich wusste nicht so recht, was da auf mich zukommt. Aber ich wollte auch unbedingt einmal in einem Forschungsprojekt mitarbeiten. Und es ist wirklich eine sehr gute Entscheidung gewesen, aus der heutigen Perspektive betrachtet.

8. Mit welcher Person der Weltgeschichte würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen?

Das wäre eindeutig Agnes Karll. Sie ist die Begründerin der Vorgängerorganisation des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) und wird als Reformerin der deutschen Krankenpflege bezeichnet. Mit ihr begann der Aufbruch der Pflege als professioneller Beruf. Und das bereits im Jahr 1903. Ich würde mit ihr erörtern wollen, wie man nicht verzweifelt, wenn es mit der Professionalisierung der Pflege nicht so voranschreitet, wie es soll. Ich denke da besonders an die Initialisierung von Pflegekammern in den Bundesländern, die immer wieder auf große Widerstände stößt, die ich aber als ungemein wichtig für die Pflegeberufe und die Anerkennung als Profession erachte.

9. Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?

An mehreren Orten gleichzeitig zu sein, wie es Hermine Granger in den Harry Potter-Büchern möglich war. So könnte ich viel mehr an einem Tag schaffen.

10. Welchen Wunsch möchten Sie sich in Zukunft erfüllen?

Mein allergrößter Wunsch ist im Moment die Dissertation fertigzustellen, an der ich für meine Begriffe schon viel zu lang arbeite. Ich hoffe daher sehr auf eine Abgabe in diesem Frühjahr.

Die Fragen stellte Ute Pfeifer.

Zur Person

Monika Engelke ist Krankenschwester mit Fachweiterbildung Endoskopie. Sie schloss 2005 das Studium der Pflegewissenschaft mit dem Diplom ab. Nach 15 Jahren Tätigkeit in der Endoskopieabteilung des St. Anna Hospitals in Herne wechselte sie 2006 an das Bildungszentrum Ruhr in Herne, an dem Fachweiterbildungen und Fortbildungen für die Endoskopie durchgeführt werden. Von 2016 bis 2020 hatte sie die Leitung des Bildungszentrums inne. Seit 2020 arbeitet sie in einem Forschungsprojekt des BMBF mit. Sie ist Sprecherin der Bundesarbeitsgruppe Pflege im Funktionsdienst des DBfK und hat einen Lehrauftrag an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe. Mit Elisabeth Kern-Waechter, Ulrike Beilenhoff und Professor Dr. Grund führt sie die Kurse zur PEG-Anlage durch.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Mai 2021

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