Zusammenfassung
Das Auge ist, wie alle Organe, den Wirkungen des endokrinen Systems des Körpers ausgesetzt. Darüber hinaus steuern aber im Auge, wie in anderen Organen, lokale Ableger endokriner Systeme wichtige organspezifische Funktionen, z. B. die Produktion und den Abfluss des Kammerwassers. Gleichermaßen wirkt das Auge als sensorisches Organ auf endokrin gesteuerte Funktionen des Körpers zurück, bspw. auf den Tag-Nacht-Rhythmus. Dieser Artikel soll anhand von 3 Themengebieten die physiologischen und pathologischen Wechselwirkungen von Auge und endokrinen, teils auch auto- und parakrinen Funktionen des Körpers im Kontext des Glaukoms darstellen: 1. Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, das als lokales System an der Steuerung von Kammerwasserproduktion und -abfluss beteiligt ist. 2. Das Hormon Endothelin, welches als starker Vasokonstriktor eine Rolle bei der fehlregulierten Perfusion von Sehnerv und Retina spielt, und 3. die Störung des Tag-Nacht-Rhythmus bei fortgeschrittenem
Glaukomstadium, der vermutlich eine Schädigung lichtsensitiver Ganglienzellen zugrunde liegt.
Schlüsselwörter
Glaukom - Endokrinologie - Melatonin