
Zusammenfassung
Bei einer endokrinen Orbitopathie entwickeln sich häufig Veränderungen der Augenlider, die sowohl Folgen eines Volumeneffekts als auch einer Fehlstellung sein können. Beides, eine Dermatochalasis mit Fettprolaps wie auch eine Lidretraktion, stellen eine Beeinträchtigung funktioneller und/oder ästhetischer Art dar. Vorliegender Text gibt einen Überblick über Indikation, Zeitpunkt und Prinzipien bei ausgewählten chirurgischen Eingriffen zur Korrektur dieser Lidveränderungen; für lidverlängernde Eingriffe an Ober- und Unterlidern werden operative Details aufgezeigt. Eine chirurgische Korrektur sollte möglichst im abgeheilten, stabilen Stadium der endokrinen Orbitopathie (EO) erfolgen. Zur Korrektur der EO-bedingten Oberlidretraktion hat sich vorzugsweise die „anteriore Blepharotomie“ durchgesetzt. Für die Unterlidverlängerung existiert keine allgemein anerkannte Standardprozedur, die Verwendung eines Interponats ist jedoch sinnvoll. Bei der Blepharoplastik sollte ein
Orbitafettgewebsprolaps und das Subbrauen-Fettpad berücksichtigt, ein Tränendrüsenprolaps nicht übersehen werden und eine Hautexzision eher zurückhaltend ausfallen.
Schlüsselwörter
endokrine Orbitopathie - Lidretraktion - Blepharotomie - Unterlidinterponat - Blepharoplastik