Pädiatrie up2date 2022; 17(01): 13-33
DOI: 10.1055/a-1339-8739
Entwicklung/Sozialpädiatrie

Abklärung von Entwicklungsstörungen: Symptome und Diagnostik

Dagmar Weise
,
Alexandra Gossler

In Anbetracht der Zunahme neuer Therapien wird das frühzeitige Erkennen von Erkrankungen immer wichtiger. Auch entwicklungsneurologische Auffälligkeiten sind hierbei nicht selten wegweisend, sodass wir die Entwicklung eines Kindes aufmerksam beurteilen müssen, um frühzeitig Abweichungen zu erkennen. Der Beitrag gibt einen Überblick zu Symptomen und Differenzialdiagnostik bei Entwicklungsstörungen und orientiert sich dabei am ICD-10-Katalog.

Kernaussagen
  • Die aufmerksame Beurteilung der kindlichen Entwicklung gewinnt in Anbetracht neuer Therapien und damit behandelbarer Ursachen für Entwicklungsstörungen an Bedeutung.

  • Nach der Feststellung einer kindlichen Entwicklungsstörung muss sinnvolle und fallindividualisierte Diagnostik initiiert werden.

  • Bei kindlichen Entwicklungsstörungen stellt sich stets die Frage, ob diese im Zusammenhang einer übergeordneten Erkrankung mit ggf. behandelbarer Ursache zu bewerten ist.

  • Auch der Stellenwert genetischer Diagnostik nimmt in Anbetracht zunehmender Zulassungen für Gentherapien zu.

  • Bei Regression der psychomotorischen Entwicklung sollte rasche Diagnostik im Hinblick auf behandelbare Erkrankungen erfolgen.

  • Auch bei isolierter Sprachentwicklungsstörung ist über die Notwendigkeit eines Schlafentzug-EEGs zum Ausschluss eines ESES nachzudenken.

  • Die Liquoruntersuchung gehört zur Abklärung von Epilepsien mit Entwicklungsstörung im 1. Lebensjahr dazu.



Publication History

Article published online:
07 March 2022

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