Die Corona-Pandemie und neue online-Formate der Aus-, Weiter- und Fortbildung

Die Corona-Pandemie hat die digitale Transformation auch in der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung erzwungen. Ich persönlich konnte im vergangenen Jahr nur 2 Fortbildungsveranstaltungen in Präsenz halten und konnte keinen Kongress in Präsenz besuchen. Vieles wurde abgesagt, Schritt für Schritt wurden online-Veranstaltungen angeboten, Ende November 2020 fand sogar unser beliebter DGPPN-Kongress nur virtuell statt. Die Ansichten über die Vor- und Nachteile von online-Veranstaltungen gehen bekanntermaßen auseinander. Ich persönlich habe es als großen Vorteil angesehen, dass An- und Abreisezeiten sowie gegebenenfalls Übernachtungen wegfallen und so die Teilnahme an Veranstaltungen besser in den Alltag integrierbar ist. Bezüglich des interaktiven Austauschs bei online-Veranstaltungen war ich zunächst skeptisch. Von der Intensität und Qualität der Diskussionen am online-DGPPN-Kongress war ich jedoch sehr positiv überrascht. Das mag auch daran gelegen haben, dass das Zeitmanagement besser war, da die Vorträge vorab aufgezeichnet worden waren, und dass die Diskussionszeit von vornherein länger angesetzt wurde. Entscheidend war aber auch, dass die technischen Möglichkeiten genutzt wurden, im Chat schon während der Vorträge Fragen zu stellen, was den Referenten ermöglichte, diese schon während der Vorträge zu sichten und dann am Abschluss eines Symposiums zusammenfassend zu diskutieren und zu beantworten. Vorsitzende von Symposien, denen das sehr gut gelang, hatten die Fragen genutzt, um die Diskussion anzuregen, kritische Punkte zu hinterfragen und die Referenten miteinander ins Gespräch kommen zu lassen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch nach der Corona-Pandemie hybride Angebote ihren Platz behalten, auch wenn es natürlich ein großer Verlust war, auf die persönlichen Begegnungen verzichten zu müssen.

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Artikel online veröffentlicht:
10. März 2021