Zusammenfassung
Hintergrund Seit 2014 werden Ergebnisdaten der Versorgung sehr kleiner Frühgeborener (FG) in Deutschland zentral erfasst und sind unter www.perinatalzentren.org abrufbar. Mit den online verfügbaren Daten soll der Zusammenhang zwischen Fallzahl und Ergebnisqualität untersucht werden.
Methoden Bei der Ergebnisveröffentlichung für den 5-Jahreszeitraum 2014–2018 werden die Fallzahl pro Perinatalzentrum und Überleben bzw. Überleben ohne schwere Erkrankungen in Relation zum Bundesdurchschnitt für FG<1500 g Geburtsgewicht ausgewiesen. Neben der Fallzahl wird auch eine nach Risikofaktoren adjustierte Fallzahl ausgewiesen. Mittels Regression wurde der Zusammenhang zwischen Fallzahl, adjustierter Fallzahl und Überlebenswahrscheinlichkeit untersucht.
Ergebnisse Von den 212 Perinatalzentren waren 163 (77%) als Level 1 und 49 (23%) als Level 2 Zentren gelistet und versorgten 9300 (94%; Median 51; Min 13 bis Max 186) bzw. 538 (6%; 9; 4–28) FG<1500 g pro Jahr. Für die Fallzahl ließ sich keine signifikante Korrelation mit der Überlebenswahrscheinlichkeit nachweisen. Die adjustierte Fallzahl zeigte einen schwachen linearen Zusammenhang mit dem Überleben ohne schwere Erkrankungen (p=0,02; R2=0,03). Bei nicht-parametrischer Regression stellten sich signifikante Effekte ab einer adjustierten Fallzahl von mehr als 170 (Überleben) bzw. 100 (Überleben ohne schwere Erkrankungen) FG pro Jahr und Zentrum ein. Im Bereich darunter erklärt die Fallzahl keinen Anteil der Streuung.
Schlussfolgerung Es findet sich nur ein schwacher linearer und nichtlinearer Zusammenhang zwischen adjustierter Fallzahl und relativer Überlebenswahrscheinlichkeit, der maßgeblich durch sehr große Zentren getrieben ist.
Abstract
Introduction Since 2014 outcome data for the treatment of very low birth weight (VLBW) infants in Germany have been available at www.perinatalzentren.org. This study explores the relationship between volume of VLBW infants and outcome.
Methods Volumes of VLBW infants for each perinatal centre are available for the 5-year period from 2014 to 2018, and survival and survival without severe morbidity in relation to the national average survival rate is reported. In addition to volume an adjusted volume is specified considering several risk factors. Using regression, the relationship between volume, adjusted volume and survival was investigated.
Results Of 212 perinatal centres 163 (77%) were level 1 centres (highest level in Germany) and 49 (23%) were level 2 centres caring for 9300 (94%; median 51; min 13 max 186) and 538 (6%; 9; 4–28) VLBW infants per year, respectively. No significant correlation between volume and survival and survival w/o severe morbidity was found. Adjusted volumes showed a weak linear correlation to survival w/o severe morbidity (p=0.02, R2=0.03). Non-parametric regression was significant for adjusted volumes of more than 170 (survival) and 100 (survival w/o severe morbidity) VLBW infants per year and centre, respectively. Below these limits volume does not affect variation.
Conclusion Linear and non-linear regression between adjusted volumes and survival was only weak and was driven by the very large perinatal centres.
Schlüsselwörter
Frühgeborene - Mindestmengen - Fallzahl - Zentralisierung - Frühgeborenenrate - Qualitätsmanagement
Key words
preterm birth - volume - outcome - regionalisation - preterm birth rate - quality management