Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2021; 49(04): 245
DOI: 10.1055/a-1354-0663
Editorial

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Nadine Paßlack

Fragen zur Ernährung von Hunden und Katzen stellen sich in vielen Bereichen unseres (Arbeits-)Alltags. Egal, ob in der Praxis, Forschung oder Lehre, die „richtige“ oder „falsche“ Fütterung hat eine große Relevanz für die Tiergesundheit. Auch Tierbesitzer/-innen zeigen ein zunehmendes Interesse an diesem Thema und es liegt in unserer Verantwortung als Tierärzt/-innen, hier eine fundierte Beratung anzubieten.

Es freut es mich sehr, dass die „Tierärztliche Praxis (Kleintiere)“ der Ernährung dieses vorliegende Schwerpunktheft widmet. Die Beiträge beleuchten unterschiedliche, stets praktisch relevante Aspekte der Tierernährung und können unser Wissen damit sicherlich erweitern und auffrischen.

Das Heft beginnt mit einer aktuellen Erhebung zu den Phosphorgehalten in kommerziellen Hunde- und Katzenfuttermitteln. Eine hohe Phosphoraufnahme ist insbesondere für Hunde und Katzen mit einer chronischen Nierenerkrankung ein entscheidender Belastungsfaktor, kann aber auch bei gesunden Tieren, je nach eingesetzter Phosphorquelle, problematisch sein. Die Kollegin Britta Dobenecker erläutert diese Aspekte in ihrer Arbeit und stellt einen wichtigen Bezug zu aktuell auf dem Markt erhältlichen Futtermitteln her.

Auch die Kolleginnen Janine Starzonek und Koautorinnen haben kommerziell erhältliche Futtermittel untersucht. Im Fokus der Arbeit standen vegane Futtermittel für Hunde und Katzen und die Frage, ob diese den Energie- und Nährstoffbedarf der Tiere decken können. Die Ergebnisse sind von aktueller Relevanz, da Tierbesitzer/-innen einerseits zunehmend nachfragen, ob eine vegane Ernährung von Hunden und Katzen möglich ist, und andererseits bereits entsprechende vegane Produkte auf dem Markt sind.

Die klinische Relevanz einer angepassten Ernährung zeigt der Beitrag der Arbeitsgruppe um Teresa Boehm auf. In ihrer Studie wurde untersucht, ob mit essenziellen Fettsäuren angereicherte Futtermittel bei Hunden mit atopischer Dermatitis einen positiven Effekt ausüben können.

In dem Übersichtsbeitrag der Kolleginnen Nitsch und Kölle geht es um das wichtige Thema der Adipositas beim Hund. Immer häufiger werden übergewichtige und adipöse Haustiere in der tierärztlichen Praxis vorgestellt. Doch welche Ursachen kommen hierfür infrage? Dies wird in dem Beitrag ausführlich beschrieben und dabei auch die wichtige Funktion von uns Tierärzt/-innen in der Kommunikation mit den Tierbesitzer/-innen hervorgehoben.

Den thematischen Abschluss bildet eine Fallserie von Stephanie Schaalo und Kolleg/-innen zum erworbenen transienten Fanconi-Syndrom nach Fütterung von Trockenfleisch an Hunde. Die Autor/-innen arbeiten die Diagnostik, Therapie und den Verlauf der Erkrankung detailliert auf und zeigen anhand dieses Artikels nicht zuletzt auch, welche Bedeutung die Ernährung nicht nur für die Therapie, sondern auch für die Entstehung von Krankheiten haben kann.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen „Appetit“ auf die spannenden Beiträge machen und wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem Schwerpunktheft!

Ihre Nadine Paßlack



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. August 2021

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