Zusammenfassung
Der rasche Fortschritt in der Onkologie führt zu einer erhöhten Überlebensrate onkologischer Patienten, die lange genug leben, um das natürliche Alter der Menopause zu erreichen, oder als Nebeneffekt der onkologischen Therapie die Beendigung der Gonadenfunktion erleben. Überlebende nach gynäkologischen Malignomen sind die große Herausforderung, da diese Erkrankungen hormonabhängig sind und eine Hormonersatztherapie (HRT) möglicherweise das Rezidivrisiko steigert. Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche nach relevanten Studien und Leitlinien über die HRT nach gynäkologischen Malignomen und bietet einen breiten Überblick über den aktuellen Forschungsstand. Die Datenlage zur Beurteilung der onkologischen Sicherheit einer HRT nach gynäkologischen Malignomerkrankungen ist insgesamt unzureichend. Nach heutigem Kenntnisstand ist eine HRT nach Mamma- und Endometriumkarzinom grundsätzlich kontraindiziert. Nach Ovarialkarzinomerkrankung kann eine HRT nach
Risiko-Nutzen-Abwägung durchgeführt werden, während nach Vulva-, Vaginal- oder Zervixkarzinom in der Regel keine Kontraindikation für eine HRT besteht.
Schlüsselwörter
Hormonersatztherapie (HRT) - Ovarialkarzinom - BRCA-Mutation - Mammakarzinom - Endometriumkarzinom - Zervixkarzinom