Kardiologie up2date 2023; 19(02): 169-187
DOI: 10.1055/a-1399-5655
Chronische Herzinsuffizienz und Herzmuskelerkrankungen

Akute Rechtsherzinsuffizienz: weit mehr als nur ein kardiales Problem

Teil 1
Dominik Schmitt
,
Anna Frey

Die akute Rechtsherzinsuffizienz stellt auch erfahrene Mediziner vor Herausforderungen. Aufgrund der besonderen Anatomie und Physiologie des rechten Ventrikels unterscheidet sich die Herangehensweise deutlich von der etablierten Therapie einer akuten Linksherzinsuffizienz. Teil 1 dieses Beitrags gibt einen Überblick über Grundlagen und Diagnostik der akuten Rechtsherzinsuffizienz, in Teil 2 geht es um die therapeutischen Möglichkeiten bis hin zur Ausschöpfung aller Möglichkeiten der modernen Intensivtherapie.

Kernaussagen
  • Die akute Rechtsherzinsuffizienz ist schwierig zu diagnostizieren und muss bei unklarer Dyspnoe und Ödemen immer ausgeschlossen werden.

  • Die chronische Form der Rechtsherzinsuffizienz ist vor allem durch den venösen Rückstau mit peripheren Ödemen und gastrointestinalen sowie hepatologischen und renalen Symptomen geprägt.

  • Das akute Rechtsherzversagen kann häufig auch ohne Entwicklung peripherer Ödeme oder Zeichen der Hypervolämie rasch in einen kardiogenen Schock übergehen.

  • Typische Ursachen der akuten Rechtsherzinsuffizienz sind das akute Koronarsyndrom mit Rechtsherzbeteiligung, die akute Lungenarterienembolie, ein dekompensierter pulmonaler Hypertonus, Herzrhythmusstörungen und Herzklappenfehler.

  • Bei Patienten mit akuter Lungenarterienembolie darf die Labordiagnostik die Bildgebung und Therapie nicht verzögern.



Publication History

Article published online:
07 June 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany