Z Gastroenterol 2021; 59(08): 859-864
DOI: 10.1055/a-1401-2170
Originalarbeit

Gallbladder stone incidence and prevalence in Germany: a population-based study

Inzidenz und Prävalenz von Gallenblasensteinen in Deutschland: eine Bevölkerungsstudie
Wolfgang Kratzer
Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm
,
Magdalena Klysik
Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm
,
Andreas Binzberger
Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm
,
Julian Schmidberger
Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm
,
for the EMIL-Study group › Author Affiliations

Abstract

Background We aimed to determine the prevalence and incidence of gallbladder stones in a random population-based collective in Germany.

Methods We determined the prevalence and incidence rates of gallbladder stones in a random population sample of 1909 individuals from the Echinococcus-multilocularis in Leutkirch (EMIL) study in 2002 and 380 individuals in a follow-up analysis in the year 2013. The sonographic analysis was performed with a Philipps HDI 5000 (2002) and IU 22 (2013) (Netherlands) transducer 1–5 MHz. Statistical analysis was performed using SAS Version 9.4.

Results The prevalence of gallbladder stones was 3.8 % (69/1909) in 2002 and 10.8 % (41/380) in 2013. In 2013, the gallbladder stone prevalence was 15.1 % (26/172) in women, compared to 7.2 % (15/208) in men. No gallbladder stones were found in participants in the 18–30 or 31–40 age groups. The average annual incidence was 1.03 % in the 41–50 age group, 0.79 % in the 51–65 age group, and 0.63 % in the > 65 age group. The annual incidence was higher among women (1.04 %) than men (0.53 %). The age-associated annual incidence rates for women and men were 1.93 % and 0.5 % in the 41–50 age group, 0.8 % and 0.78 % in the 51–65 age group, and 1.06 % and 0.30 % in the > 65 age group.

Conclusion For the investigated German collective from 2002 to 2013, the average annual incidence of gallbladder stones was 0.75 %, with a higher incidence rate among women. These results are consistent with data from comparable international studies.

Zusammenfassung

Hintergrund Ziel der Studie war es, die Prävalenz von Gallenblasensteinen an einem bevölkerungsbasierten Kollektiv in Deutschland und zudem die ersten Zahlen zur Inzidenz für ein deutsches Kollektiv zu ermitteln.

Methoden Im Jahr 2013 wurden 380 Personen nach 11 Jahren nachuntersucht, welche aus dem initialen Kollektiv der im Jahr 2002 untersuchten 1909 Personen der Echinococcus-multilocularis in Leutkirch (EMIL) Studie rekrutiert wurden. Die sonografische Untersuchung wurde mit einem Philipps HDI 5000 (2002) und IU 22 (2013), Niederlande, Schallkopf 1–5 MHz durchgeführt. Erhoben wurden anthropometrische Daten, ein standardisierter Fragebogen sowie eine vollständige sonografische Untersuchung des Abdomens.

Ergebnisse Die Prävalenz von Gallenblasensteinen betrug im Jahr 2002 3,8 % (69/1909) und im Jahr 2013 10,8 % (41/380). Im Jahr 2013 betrug die Prävalenz von Gallenblasensteinen bei Frauen 15,1 % (26/172), bei Männern 7,2 % (15/208). Es wurden keine Gallenblasensteine bei Teilnehmern in den Altersgruppen 18–30 Jahre oder 31–40 Jahre gefunden. Die durchschnittliche jährliche Inzidenz betrug 1,03 % in der Altersgruppe der 41–50-jährigen, 0,79 % in der Altersgruppe der 51–65-jährigen und 0,63 % in der Altersgruppe der > 65-Jährigen. Die jährliche Inzidenz war bei Frauen (1,04 %) höher als bei Männern (0,53 %). Die altersassoziierten jährlichen Inzidenzraten für Frauen und Männer betrugen in der Altersgruppe der 41–50-jährigen 1,93 % gegenüber 0,5 %, in der Altersgruppe der 51–65-jährigen 0,8 % gegenüber 0,78 % und in der Altersgruppe der > 65-jährigen 1,06 % gegenüber 0,30 %.

Schlussfolgerung Für das untersuchte deutsche Kollektiv im Zeitraum 2002–2013 betrug die durchschnittliche jährliche Inzidenz von Gallenblasensteinen 0,75 %, mit einer höheren Inzidenzrate bei Frauen. Diese Ergebnisse sind konsistent mit Daten aus vergleichbaren internationalen Studien.



Publication History

Received: 09 November 2020

Accepted: 24 February 2021

Article published online:
16 March 2021

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