Augenheilkunde up2date 2024; 14(02): 145-166
DOI: 10.1055/a-1405-6494
Kinder- und Neuroophthalmologie, Strabismus

Neuroradiologie für den Augenarzt. Teil 2: Efferenz

Neuroradiology for the Ophthalmologist – Part 2 Efference
Aikaterini Fitsiori
,
Heimo Steffen

Besteht bei Bewegungsstörungen oder Stellungsanomalien der Augen der Verdacht einer efferenten Störung, lässt sich dies mit einer gezielten neuroradiologischen Bildgebung verifizieren. In dem vorliegenden Artikel werden einige wichtige, für den Augenarzt relevante Krankheitsbilder besprochen, wobei der Fokus auf der Anatomie der Augenmuskelnerven und der Möglichkeit ihrer Darstellung durch eine neuroradiologische Bildgebung liegt.

Abstract

Eye movements are a complex task requiring a large number of structures coordinated by three cranial nerves and their centres in the brainstem. Various pathologies may affect any part of the pathway controlling the eye movements and their diagnosis is often based on history and clinical examination. Modern advances in computed tomography and magnetic resonance imaging have recently added a valuable tool in the diagnosis of oculo-motor-related diseases.

Kernaussagen
  • Jeder Patient mit einer isolierten Augenmuskellähmung sollte umgehend mit einer neuroradiologischen Diagnostik abgeklärt werden.

  • Eine monosymptomatische Augenmuskelparese kann Ausdruck eines Schlaganfalls sein.

  • Vordringlichstes Ziel einer auch partiellen Okulomotoriusparese ist der Ausschluss eines den Nerv komprimierenden Aneurysmas.

  • Weder eine Schmerzsymptomatik noch eine Pupillenbeteiligung können zuverlässig zwischen einer kompressiven und nicht kompressiven Okulomotoriusparese unterscheiden.

  • Falls möglich, sollte dem Neuroradiologen mitgeteilt werden, in welchem Segment eines Hirnnerven man die Störung vermutet.

  • Eine Signalanhebung eines Hirnnerven in der MRT oder eine Signalverstärkung nach Kontrastmittelgabe im zisternalen oder kavernösen Abschnitt sollte nur bei entsprechendem klinischem Korrelat als pathologisch gewertet werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2024

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