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DOI: 10.1055/a-1448-3885
Fracture liaison service (FLS): Ein strukturiertes Versorgungskonzept für eine optimierte Sekundärprävention von osteoporotischen Frakturen
Fracture liaison service (FLS): A structured care concept for optimized secondary prevention of osteoporotic fractures

Zusammenfassung
Osteoporose, eine systemische Skeletterkrankung, ist assoziiert mit einem höheren Lebensalter und betrifft Männer und Frauen. Als Folgen der Osteoporose kann es nach einem inadäquaten Trauma zu Fragilitätsfrakturen kommen. Indexfrakturen sind Frakturen des distalen Unterarmes, des proximalen Humerus, des proximalen Femurs sowie vertebrale Frakturen. Das Risiko, nach einer solchen Fraktur innerhalb eines Jahres eine Folgefraktur zu erleiden, ist deutlich erhöht. Vor allem nach der proximalen Femurfraktur kommt es zu einer Reduktion der Mobilität und Lebensqualität sowie zu einer Erhöhung der Morbidität und Mortalität. Die Bemühungen um eine bessere Versorgung dieser Patienten impliziert eine kontinuierliche Behandlung im Sinne eines Disease-Management-Programms. Die Alterstraumatologie nimmt hier eine zentrale Rolle ein. Neben der operativen Versorgung steht eine interdisziplinäre und interprofessionelle Betreuung im Zentrum. Neben der Behandlung der meist multiplen Komorbiditäten liegt der Fokus auf der Abklärung der Osteoporose sowie der Einleitung einer umfassenden Therapie. Die Lücke zwischen der stationären und ambulanten Versorgung kann durch einen Fracture liaison service (FLS) geschlossen werden. Ein FLS stellt die Basis für ein erfolgreiches Nahtstellenmanagement dar. Damit diese intersektorale Versorgung Bestandteil der Regelversorgung werden kann, wurde das „FLS-Care-Programm“ im Rahmen einer durch den Innovationsfonds der Bundesregierung finanzierten Studie von uns initiiert. Das Ziel ist die Weiterführung der stationär begonnenen Therapie in einer sektorenübergreifenden Zusammenarbeit, um Folgefrakturen zu vermeiden und Lebensqualität zu erhalten.
Abstract
Osteoporosis, a systemic skeletal disease, is associated with older age and affects both men and women. As consequences of osteoporosis, fragility fractures may occur after inadequate trauma. Index fractures are fractures of the distal forearm, proximal humerus, pelvic ring, proximal femur, or vertebral fractures. The risk of suffering from a subsequent fracture within one year is significantly increased and, especially in the case of the proximal femur fracture, is also associated with a reduction in mobility and quality of life as well as an increase in morbidity and mortality. This demonstrates the need for an adequate treatment of these patients. Although orthopedic surgery plays an important role, diagnosis and early treatment of osteoporosis is crucial. Long-term care of these patients requires an optimization of the interface between the hospital and private practices. This can be provided by a fracture liaison service (FLS), which is coordinated by a trained nurse (‘FLS-nurse’). To have this intersectoral care becoming part of standard care, we initiated the ‘FLS Care Program’ as part of a study financed by the German government’s Innovation Fund. The aim is to continue ensure an intersectoral care of osteoporosis patients to prevent subsequent fractures and maintain quality of life.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. April 2021
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