Die Wirbelsäule 2022; 06(04): 204
DOI: 10.1055/a-1467-8044
Editorial

Maligne Spinale Tumore

Bernhard Meyer

Spinale Onkologie ist im Gegensatz zum degenerativen Bereich ein stetig im Wachstum befindlicher Teil unserer Arbeit, der auch wesentlich weniger kritisch in der Öffentlichkeit gesehen wird. Zunehmend wichtig sind dabei insbesondere die malignen Tumore und hierunter naturgemäß die sekundären, die die primären im Verhältnis von mehr als 10 zu 1 zahlenmäßig in den Schatten stellen. Diese Zahl wird weiter wachsen und die operative Versorgung immer stärker in den Vordergrund treten, da viele Krebsarten durch die individualisierten Therapien bereits den Status einer chronischen Erkrankung erreicht haben. Patienten und Primärbehandler treten daher immer häufiger an den Wirbelsäulenchirurgen heran um eine Operation zu erhalten, die die funktionelle Unabhängigkeit und Schmerzfreiheit des Patienten sichert. Dies gilt sowohl für den Bereich der soliden Tumore als auch bei Lymphomen und Myelomen.

Daher ist es notwendig eine völlig veränderte Sicht auf diesen Teil unserer Arbeit zu gewinnen und diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen.

Daher wird in 3 von 4 Übersichtsartikeln die Thematik aufgegriffen und diskutiert.

Unter den seltenen malignen Primärtumoren der Wirbelsäule stellt das sakrale Chordom besondere Herausforderungen an die Therapie und es wird in einer weiteren Arbeit diskutiert ob der Blick auf alternative, weniger invasive und mutilierende Therapieformen in Betracht kommt.



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Article published online:
14 November 2022

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