Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-1482-3179
S3-Leitlinie Alkohol – erneut viele bleibende Fragen

Leitlinien als Dokumente des aktuellen Wissensstands sollen der Praxis Orientierung geben. In aller Regel fährt man gut damit, sich streng daran zu halten – je spezialisierter man ist, desto mehr. Man kann dann davon ausgehen, die Patient:innen bestmöglich zu behandeln. Es ergeben sich keine wesentlichen Diskrepanzen zu den eigenen Beobachtungen. Die neue S3-Leitlinie zu alkoholbezogenen Störungen irritiert aber wieder genau in diesem Punkt. Wichtigste, in der Praxis ständig präsente Gesichtspunkte finden sich nicht in ihr, z.B. die chronische Behandlungsbedürftigkeit und der dringende Bedarf an gut wirksamen Medikamenten. Dass es in der Praxis längst Erfahrungen dazu mit Hinweisen auf viel bessere Ergebnisse gibt, wird nicht wahrgenommen. Ist die Leitlinie neben allem Fortschritt erneut ein Dokument schwerer Defizite, bei denen es im Interesse derer, die damit furchtbare Probleme haben, nicht bleiben darf?
Publication History
Article published online:
18 August 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 DGPPN, DG-Sucht. S3-Leitlinie Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen. AWMF-Register Nr. 076-001 https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ ll/076-001.html
- 2 Robert-Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 48/2020 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/48_20.pdf?__blob=publicationFile
- 3 Ulmer A, Müller M, Frietsch B. Dihydrocodeine / agonists for alcohol dependents. Frontiers in Psychiatry /. Addict. Dis 2012; 3 21 1-7
- 4 Ulmer A, Frietsch B, Müller M. Medical adjustment of alcohol dependence – a comparison of treatment results with dihydrocodeine and acamprosate. Heroin Addict Relat Clin Probl 2020; 22 (04) 15-22
- 5 Ulmer A. S3-Leitlinie “Alkohol” – aus der Sicht der ambulanten Praxis betrachtet. Suchttherapie 2017; 18 (01) 5-6