Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-1483-3114
Handchirurgische Notfälle - Teil 1
Grundlagen, Basismaßnahmen und FingerendgliedverletzungenVerletzungen und Infektionen der Hand sind zwar selten lebensbedrohlich, aber der Mensch ist stark von der Funktionsfähigkeit der Hände abhängig. Als Greiforgane nehmen sie eine herausragende Stellung bei der Betrachtung des Bewegungsapparats ein und Einschränkungen oder Behinderungen dieser Funktion können schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit haben.
-
Handverletzungen gehören zu den am häufigsten auftretenden, chirurgischen Problemen in der Notaufnahme. Durch die hohe Dichte an funktionellen Strukturen stellt deren Versorgung eine große Herausforderung dar.
-
Die fokussierte Untersuchung erfolgt nach dem Schema „gezielte Anamnese – Inspektion – Palpation – Funktionstests“ und ist für die Beurteilung und Entwicklung einer geeigneten Behandlungsstrategie von größter Bedeutung. Bei klinischem Verdacht sollte stets eine Bildgebung erfolgen.
-
Eine rechtzeitige und genaue Befundbeurteilung und Behandlung führen zu den besten funktionellen Ergebnissen an der Hand.
-
Die Behandlung einer Handverletzung sollte sich auf die Wiederherstellung der Funktion und die Minimierung einer bleibenden Schädigung konzentrieren.
-
Für die meisten Defektverletzungen der Fingerkuppe ist zur Wundversorgung der Semiokklusivverband die Methode der Wahl.
-
Bei Verletzungen des Nagelsystems ist insbesondere die Beurteilung einer Nagelbettverletzung wichtig, da hieraus Wachstumsstörungen des Nagels resultieren können.
-
Das Erkennen der Notwendigkeit einer Beratung durch einen Handspezialisten ist äußerst wichtig, um das beste funktionelle Ergebnis für den Patienten zu erzielen.
Publication History
Article published online:
12 October 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 Schwarze M, Panzram B, Glanzmann P. et al. Schnittverletzung der Hand – Das Unterlassen der Wundexploration. Orthopäde 2020; 49: 632-634 DOI: 10.1007/s00132-020-03917-5. (PMID: 32346778)
- 2 Gunßer JC, Säuberlich S, Gässler H. et al. Notfallmedizinisches Management von Handverletzungen. Notarzt 2021; 37: 114-123
- 3 Tintinalli JE, Ma OJ, Yealy DM. et al. Tintinalli’s Emergency Medicine: A Comprehensive Study Guide. New York: The McGraw-Hill Companies; 2019
- 4 Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber Tetanus. Accessed August 30, 2022 at: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Tetanus.html
- 5 Labs JD. Standard of care for hand trauma: where should we be going?. Hand 2006; 3: 197-202
- 6 Lalonde D, Bell M, Benoit P. et al. A multicenter prospective study of 3,110 consecutive cases of elective epinephrine use in the fingers and hand: the Dalhousie Project clinical phase. J Hand Surg Am 2005; 30: 1061-1067 DOI: 10.1016/j.jhsa.2005.05.006. (PMID: 16182068)
- 7 Mennen U, Wiese A. Fingertip injuries management with semiocclusive dressing. J Hand Surg 1993; 18: 416-422
- 8 Damert HG, Altmann S. Behandlung von Fingerkuppenamputationen mittels Semiokklusivverband. Unfallchirurg 2012; 115: 798-801 DOI: 10.1007/s00113-012-2258-0. (PMID: 22935898)
- 9 Dereskewitz C. Fingerkuppenverletzungen und Okklusionsverbände. Handchir Scan 2013; 2: 301-309
- 10 Prommersberger KJ, Kalb K, Mühldorfer-Fodor M. Handchirurgie – highlighted. Bayerisches Ärztebl 2021; 7–8: 312-317