Die Wirbelsäule 2021; 05(04): 224-229
DOI: 10.1055/a-1487-7578
Übersicht

Knochenbildende Tumore unter besonderer Berücksichtigung des Osteoidosteoms und Osteoblastoms

Osteoid osteoma and Osteoblastoma as bone-producing tumors of the spine
Mohammad Arab Motlagh
1   Klinik für Wirbelsäulenorthopädie und rekonstruktive Orthopädie, Sana Klinikum Offenbach, Offenbach am Main
,
Michael Rauschmann
1   Klinik für Wirbelsäulenorthopädie und rekonstruktive Orthopädie, Sana Klinikum Offenbach, Offenbach am Main
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Zusammenfassung

Osteoidosteome und Osteoblastome sind gutartige knochenbildende Tumore, die in den ersten beiden Lebensdekaden nicht selten die Ursache von schmerzhaften Läsionen der Wirbelsäule mit schmerzbedingter skoliotischer Deformierung sind. Beide Entitäten sind sich histologisch sehr ähnlich, lassen sich jedoch durch Röntgen bzw. computertomographische Darstellung anhand ihrer Größe und morphologischen Merkmale gut differenzieren. Die Osteoblastome können durch ihre Größenzunahme und osteodestruktives Verhalten die Wirbelsäule destabilisieren oder zu neurologischen Ausfälle führen. Die Schmerzen sprechen häufig gut auf die Nicht Steroidale AntiRheumatika (NSAR), insbesondere auf Azetylsalezylsäure, an. Schmerzpersistenz und Nebenwirkungen von NSAR sowie mögliche Instabilitäten erfordern aber häufig eine interventionelle Therapie mit chirurgisch vollständiger Resektion selten in Kombination mit Stabilisierung oder perkutane Radiofrequenzablation, die je nach morphologischen Gesichtspunkten angewendet werden können.

Abstract

Osteoid Osteoma and Osteoblastoma are benign bone-producing tumors that frequently cause painful lesions or scoliosis in children and adolescents. Both entities are histologically very similar. The radiographic characteristics enable a differentiation between both tumors. Osteoid Osteoma are small lesions confined in the vertebral frame, whereas osteoblastoma are larger lesions that may result in bone destruction with vertebral instability and neurological deficits. Pain is the leading symptom that responds well to nonsteroidal anti-inflammatory drugs. The causal therapy requires an intervention by complete surgical resection and rarely stabilization or percutaneous radiofrequency ablation of the tumor.



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Article published online:
03 November 2021

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