Zusammenfassung
Ziel Ziel der Studie war es herauszufinden, wie exakt die diagnostische Genauigkeit der
computertomografischen Pulmonalisangiografie (CTPA) unter Hinzunahme von Dual-Energy
und Rekonstruktionen von Jodkarten bei der Diagnosestellung einer CTEPH ist. Zudem
wurde die Übereinstimmung der CTPA mit der Ventilations-/Perfusionsszintigrafie (V/Q-SPECT)
bei der Detektion von Embolien und Perfusionsausfällen untersucht. Ein weiteres Ziel
war es, die applizierte Strahlenexposition beider Techniken miteinander zu vergleichen.
Material und Methoden 71 Patienten (49 Frauen) mit dem Verdacht auf eine CTEPH wurden in diese prospektive
Studie eingeschlossen. Die Patienten erhielten eine V/Q-SPECT und eine Dual-Energy-CTPA
und hieraus rekonstruierte Jodkarten. Die Analyse der CTPA und der Jodkarten erfolgte
durch einen erfahrenen Radiologen, verblindet zu den klinischen Angaben und in Unkenntnis
des V/Q-SPECT-Befundes. Die Ergebnisse wurden mit dem Befund der V/Q-SPECT verglichen.
DLP und die applizierten Radionuklidmengen (MAA, Technegas) wurden zur Ermittlung
der Strahlenexposition erfasst.
Ergebnisse Die DECT erzielte eine Sensitivität von 1,000, eine Spezifität von 0,966, einen PPV
von 0,867 und einen NPV von 1,000. Zwischen den beiden Untersuchungsmodalitäten gab
es, in Bezug auf die Strahlenexposition, nahezu keinen Unterschied (1,911 mSv vs.
1,892 mSv). Die Untersuchungsmodalitäten zeigten im Hinblick auf Perfusionsdefizite
eine hohe Übereinstimmung (1177/1278 Segmente, 92,09 %; κ = 0,5938).
Schlussfolgerung Die DECT präsentierte sich, in Kombination mit den Jodkarten, als potenzielle Alternative
zum gegenwärtigen bildgebenden Verfahren der ersten Wahl, der V/Q-SPECT. Bei der Erstellung
zukünftiger diagnostischer CTEPH-Untersuchungsalgorithmen sollte die Implementierung
der DECT erwogen werden.
Kernaussagen:
Die DECT stufte alle CTEPH-Patienten als richtig positiv ein.
Hohe Übereinstimmung zwischen DECT und V/Q-SPECT bei der Einteilung pathologischer
Segmente.
Strahlenexposition DECT-Untersuchung und V/Q SPECT kein signifikanter Unterschied.
Trotz eingesparter Strahlendosis keine Einbußen der Bildqualität.
Zitierweise
Schüßler A, Richter M, Tello K et al. Evaluation of Diagnostic Accuracy and X-Ray
Exposure of Dual-Energy Computed Tomography (DECT) in the Course of Chronic Thromboembolic
Pulmonary Hypertension (CTEPH). Fortschr Röntgenstr 2021; 193: 1318 – 1326
Key words DECT - CTEPH - PBV - Iodmap - pulmonary hypertension