Notaufnahme up2date 2023; 05(02): 185-203
DOI: 10.1055/a-1506-2319
Spezielle Notfälle

Aquatische Notfälle in der Notaufnahme

Sebastian Klapa
,
Henning Werr
,
Andreas Koch
1   Sektion Maritime Medizin, Institut für Experimentelle Medizin, Schifffahrtmedizinisches Institut der Marine, Kronshagen, Deutschland
› Institutsangaben

Aquatische Notfälle umfassen lebensbedrohliche Zustände, welche ursächlich mit einer Tätigkeit im Wasser verbunden sind. Aufgrund der variablen Symptomatik erhält die Anamnese hierbei einen hohen Stellenwert. Das frühzeitige Erkennen, die zeitnahe spezifische Therapie und die unter Umständen rasche Initiierung einer apparativen Intervention mittels hyperbarer Sauerstofftherapie stellt den Arzt in der Notaufnahme vor besonderen Herausforderungen.

Kernaussagen
  • Der Schwimmbad-Blackout ist ein relativ häufiger Zwischenfall.

  • Immersionsunfälle können bereits bei einer Wassertemperatur von 15 °C auftreten.

  • Bei der Rettung von Verunglückten stets auch an einen Bergungstod/Rettungskollaps im Verlauf denken.

  • Das Immersions-induzierte Lungenödem kann als akuter Zwischenfall bei anstrengendem Schwimmen oder Tauchen auftreten.

  • Nach Bergung und erfolgreicher Primärversorgung des Immersions-induzierten Lungenödems ist die Prognose in der Regel sehr gut.

  • Die häufigsten Zwischenfälle beim Tauchen sind nicht tauchassoziiert, wie z.B. ein akuter Myokardinfarkt.

  • Der häufigste Tauchunfall ist das Barotrauma des Mittelohrs.

  • Die klinische Symptomatik einer Dekompressionserkrankung/arteriellen Gasembolie richtet sich nach dem betroffenen Organsystem.

  • Eine kontinuierliche Sauerstoff- und Flüssigkeitsgabe gehört zu den ersten Maßnahmen direkt nach einem Tauchunfall.

  • Eine schwere Dekompressionserkrankung sowie die arterielle Gasembolie benötigen eine zeitnahe Druckkammerbehandlung.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. April 2023

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