Zeitschrift für Palliativmedizin 2021; 22(06): 325-334
DOI: 10.1055/a-1513-1641
CME-Weiterbildung

Spiritual Care und Palliative Care: zentrale Aspekte

Cornelia Brandstötter
,
Reinhard Grabenweger
,
Stefan Lorenzl
,
Piret Paal

Verantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Prof. Dr. med. Stefan Lorenzl, München.

Die spirituelle Dimension ist ein bedeutender Einflussfaktor auf die Lebensqualität. Spiritual Care wird als Teil der personenzentrierten und holistischen Pflege gesehen und erkennt die Bedürfnisse, Möglichkeiten, Ressourcen und mögliche spirituelle oder religiöse Limitationen von Menschen an. Spiritual Care in der Palliativversorgung kann Patient*innen und deren Angehörige in einer schwierigen Lebensphase unterstützen.

Kernaussagen
  • Die spirituelle Dimension wird von der WHO als bedeutender Einflussfaktor auf die Lebensqualität beschrieben [1].

  • Leider wird diese Dimension der Gesundheitsversorgung, auch wegen unscharfer Begriffsverwendungen, häufig missverstanden.

  • Spiritual Care ist Offenheit gegenüber der spirituellen Dimension.

  • Spiritual Care erkennt die Bedürfnisse, Möglichkeiten, Ressourcen, Bürgerrechte und mögliche spirituelle oder religiöse Limitationen von Patient*innen und deren Angehörigen an.

  • Spiritual Care ist kein Synonym für Seelsorge im Gesundheitswesen, sie ist kein lästiger Zusatz zur normalen Patient*innenversorgung [26].

  • Spiritual Care ist zudem Toleranz gegenüber dem Wunsch von Patient*innen und deren Angehörigen, spirituelle Bedürfnisse und Anliegen nicht mit dem Gesundheitspersonal zu diskutieren.

  • Spiritual Care in der Palliativversorgung schenkt der Spiritualität Aufmerksamkeit durch Präsenz, Befähigung und Friedensstiftung.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. Oktober 2021

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