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DOI: 10.1055/a-1515-9914
arthritis + rheuma – Zeitschrift für Orthopädie und Rheumatologie

Das Knochenmarködemsyndrom




Mit Einführung der MRT-Diagnostik in die muskuloskelettale Medizin wurde ein Gewebezustand und ein Bildphänomen erkannt, das bis dahin unbekannt war. Das „Knochenmarködem“ ist zunächst nicht mehr als nur ein beschreibender Begriff für eine lokal hohe Protonendichte im Knochenmark. Es bestand und besteht Unklarheit bei der Einschätzung von Ursachen und Folgen. Die Interpretationen reichen von „harmloses Epiphänomen“ bis „operationspflichtige Krankheit“.
Das gemeinsame Leitsymptom unterschiedlicher Knochenmarködeme ist der Schmerz, dennoch unterscheiden sie sich in Bezug auf ihre Ursachen, einer zugrunde liegenden lokalen oder systemischen Erkrankung oder einem lokalen Auslöser. Ihre Unterscheidung ist für Behandlung und Prognose relevant. Zumal evidenzbasierte Leitlinien fehlen, ist die Identifizierung der Knochenmarködem-Ursachen und das Knochenmark-ödem-Management eine Notwendigkeit, aber auch eine Herausforderung für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte.
Das vorliegende Heft betrachtet das Thema im Detail und beleuchtet es aus verschiedenen Perspektiven. Nach einer Einführung in das Thema und einem Überblick über assoziierte Erkrankungen („Das Knochenmarködemsyndrom – Pathophysiologie und differenzialdiagnostische Überlegungen“) wird die Morphe und das histologische Bild genauer betrachtet („Ödem und Nekrose – pathologische Befunde am Knochen“). Aufgrund der klinischen Relevanz des Knochenmarködemsyndroms (KMÖS) werden die therapeutischen Optionen eingehend besprochen. Die operative („Operative Interventionen beim Knochenmarködem und bei Osteonekrose“) und medikamentöse („Medikamentöse Therapie des primären Knochenmarködemsyndroms“) Therapie haben ihre jeweils eigenen Indikationen und Erfolgsaussichten.
Die Beiträge fassen das aktuelle Wissen aus der wissenschaftlichen Literatur und dem klinischen Alltag und aus dem Erfahrungsschatz der Autoren zusammen. Sie mögen dazu beitragen, das häufige MRT-Phänomen „Knochenmarködem“ besser zu verstehen und einzuordnen, um schließlich einen erfolgreichen therapeutischen Weg einzuschlagen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. August 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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