MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2021; 25(03): 113
DOI: 10.1055/a-1516-7180
Forschung kompakt

Selbstwirksamkeit bei Schmerzen kann in geringem Maße beeinflusst werden

Rezensent(en):
Arne Vielitz

Schmerzselbstwirksamkeit ist der Glaube an die eigene Fähigkeit, eine Aufgabe trotz Schmerzen bewältigen und abschließen zu können. Sie kann eine Person darin beeinflussen, ob sie ihre funktionellen oder Lifestyle-Ziele erreicht.

Es gibt viele Interventionen zur Verbesserung der Schmerzselbstwirksamkeit, die in Art, Häufigkeit, Intensität, Modus, Zeit und Ruheintervallen variieren. Um herauszufinden, welche Interventionen die Schmerzselbstwirksamkeit bei Menschen mit chronischen muskuloskelettalen Schmerzen verbessern, führte das Forscherteam eine systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse durch. Hierfür wertete es 60 randomisierte kontrollierte Studien mit 12 415 Teilnehmer/-innen (73 % Frauen) aus.

Die Forscher/-innen ermittelten einen geringen Effekt von Interventionen mit mehreren Komponenten, von Trainings- und von psychologischen Interventionen. Selbstmanagement-Interventionen verbesserten die Schmerzselbstwirksamkeit nicht. Sie schlussfolgern, dass Kliniker/-innen die Selbstwirksamkeitsüberzeugung bei Schmerzen verbessern können, indem sie Patientinnen und Patienten im Umgang mit deren Erfahrungen unterstützen, indirekte Erfahrungen fördern und Aufklärungsarbeit leisten.

Die Autorengruppe merkt an, dass bei den ausgewerteten Studien häufig Angaben fehlten, z. B. zum theoretischen Rahmen der Interventionen und zu möglichen Modifikationen der Intervention.

Arne Vielitz



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. Juli 2021

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