Aktuelle Urol 2021; 52(06): 501
DOI: 10.1055/a-1544-9873
Editorial

Editorial

Kurt Miller
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Prof. Dr. K. Miller

Lieber LeserInnen,

braucht man noch deutschsprachige wissenschaftliche Zeitschriften? Diese Frage haben Dieter Jocham und ich uns Anfang der 2000er Jahre gestellt. Der Hintergrund: die „Aktuelle Urologie“, gegründet 1970 von Rudolf Hohenfellner, war auf der Suche nach einem neuen Herausgeberteam. Alles war im Umbruch. Englisch war die Wissenschaftssprache, englische Publikationen waren die Normalität geworden, Impactfaktoren wurden immer wichtiger. Das Internet war da und der Trend zur Digitalisierung erkennbar. Die Verlage waren auf der Suche nach neuen Publikationsformen und digitalen Plattformen und Formaten.

Fast gleichzeitig wurde „Der Urologe“ offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Urologie und wurde den Mitgliedern der Fachgesellschaft kostenfrei zur Verfügung gestellt. Schwierige Zeiten also für eine zweite deutschsprachige Fachzeitschrift im Fach Urologie. Nach reichlich Diskussionen (inhaltlich wie organisatorisch) haben wir uns dann entschlossen, die Aktuelle Urologie „zu übernehmen“. Albrecht Hauff, seit Anfang der 90er Jahre Geschäftsführer des Thieme Verlags, hat maßgeblich zu dieser Entscheidung mit beigetragen. Stephan Roth kam später als dritter Mitherausgeber dazu.

Alleinstellungsmerkmale wie die Rubrik „operative Techniken“ und „Tipps und Tricks“ wurden beibehalten und weiterentwickelt, neue Rubriken eingeführt (und manchmal auch wieder verworfen) und es gibt immer genug Originalarbeiten, um den Charakter einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu erhalten. Der Impactfaktor hat sich entsprechend positiv entwickelt, war 2020 bei 0,658. Auf Basis der LA-Med-Facharzt-Studie Urologie liegt der Bekanntheitsgrad der Aktuellen Urologie derzeit bei 100 %! Eine tolle Entwicklung.

Nach seiner Emeritierung 2013 hat sich Dieter Jocham aus dem Herausgeberteam verabschiedet, sein Nachfolger an der Uniklinik in Lübeck Axel Merseburger wurde auch sein Nachfolger in der Aktuellen Urologie.

Nun ist es an mir, meine Tätigkeit als Mitherausgeber der Zeitschrift weiterzureichen. Mit Hubert Kübler aus Würzburg wurde ein kompetenter Nachfolger gefunden, mit dem mich eine langjährige Freundschaft verbindet, und dem ich auf diesem Weg viel Erfolg und ebenso viel Spaß bei dieser neuen Aufgabe wünsche.

Mein Dank gilt allen Kollegen, die zum Gelingen des Projekts „Aktuelle Urologie“ mit beigetragen haben: meinen Mitherausgebern, dem Beirat und all den ehrenamtlichen Gutachtern, die für eine wissenschaftliche Zeitschrift existentiell, aber immer schwerer zu finden sind. Mein Dank gilt auch allen Mitarbeitern des Georg Thieme Verlags, Ulla Welzel, Regina Bossog und Katrin Maier seien exemplarisch namentlich genannt, die uns – in guten wie in schlechten Zeiten – unermüdlich unterstützt haben.

Ich wünsche der Aktuellen Urologie eine gute Zukunft, bleiben Sie ihr als Leser treu!

Ihr
Prof. Dr. K. Miller



Publication History

Article published online:
30 November 2021

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