Rückenschmerzen: Therapeut(inn)en unterstützen Selbstmanagement zu wenig

Rückenschmerzen (LBP) sind weltweit ein großes Problem. Ein personenzentrierter, biopsychosozialer Ansatz, der sich auf das Selbstmanagement und einen gesunden Lebensstil konzentriert, wird als Therapie empfohlen.

Selbstmanagement ist definiert als die Fähigkeit, mit den Symptomen, der Behandlung, den körperlichen und psychosozialen Folgen und den Veränderungen des Lebensstils umzugehen, die mit dem Leben mit einer chronischen Erkrankung einhergehen. Wichtige Fähigkeiten zum Selbstmanagement sind Problemlösung, Entscheidungsfindung, Nutzung von Ressourcen, Bildung einer Partnerschaft zwischen Patient und Gesundheitsdienstleister, Handlungsplanung und Zielsetzung. Darüber hinaus werden Kontrolle und Evaluation des Ist-Zustands und der Aktivitäten sowie die Anpassung und Abstimmung der Aktivitäten als wichtig erachtet. Dies unterscheidet Selbstmanagement von der Patientenschulung, die im Allgemeinen vor allem die Bereitstellung von Informationen beinhaltet.

Ziel der Studie mit qualitativem Design war es, die Ideen, Meinungen und Methoden von niederländischen Physiotherapeut(inn)en und Bewegungstherapeut(inn)en in Bezug auf das Selbstmanagement zu untersuchen. Hierzu wurden die Daten von 38 online durchgeführten Befragungen ausgewertet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Therapeut(inn)en hauptsächlich Patientenschulung und nicht Unterstützung beim Selbstmanagement anbieten. Das Forscherteam schlägt vor, ein allgemeines Schulungsprogramm für Therapeut(inn)en zur Unterstützung des Selbstmanagements anzubieten und in Ausbildungsprogramme zu implementieren.

Arne Vielitz

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. September 2021