Zusammenfassung
Hintergrund Die Ergebnisse von medizinischen Interventionen müssen dokumentiert und bewertet werden. Das erfolgte zumeist in Studien mit klinischen Daten über die Resultate
(clinician/clinical reported outcome measure, CROM). Bisher weniger gewichtet waren die Ergebnisberichte von Patienten (patient reported outcome measure, PROM).
Patienten/Material und Methode In dieser retrospektiven Studie wurden 104 Augen von 53 Patienten eingeschlossen. 36 Patienten erhielten eine Kataraktoperation und 15 Patienten einen
refraktiven Linsenaustausch. Implantiert wurden 62 trifokale IOL (Asphina trifokal 839, Zeiss), 34 triofokal-torische (Asphina trifokal torisch 939, Zeiss) sowie 8 bifokale IOL (Asphina 808,
Zeiss). Die Patienten füllten vor und 1 Jahr nach der OP einen modifizierten Fragebogen aus. Wir haben Modifikationen des oft eingesetzten CatQuest-9SF-Fragebogens vorgenommen, um bei den
Patientenbeurteilungen auch evtl. Nebenwirkungen dokumentieren zu können.
Ergebnisse Belastend auch für die Patienten war der Aufwand für die Beantwortung der Fragen. Hoher Aufwand für die Praxis bedeutet, die Studiendaten zu erheben, zu speichern und
auszuwerten. Es kamen 88,7% der Patienten nach der OP im Alltag und 77,5% beim Lesen ohne Brille aus. 44,4% bejahten eine Blendung bei Gegenlicht. 92% bewerteten die OP als Erfolg. 100%
lagen innerhalb einer Restrefraktion von ≤ 0,75 dpt.
Schlussfolgerung Es besteht eine hohe Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis. Aufgrund geänderter Fragen an die Patienten, der CatQuest-9SF-Fragebogen stammt von 2009, sind weitere
Modifikationen und eine Validierung für einen breiten Einsatz erforderlich. Außerdem müssen zukünftig digital automatisch extrahierte Daten die Bearbeitungslast reduzieren.
Schlüsselwörter Katarakt-OP - Qualitätssicherung - Outcome-Dokumentation - Patientenfragebögen