CNE Pflegemanagement 2021; 08(05): 2
DOI: 10.1055/a-1553-8106
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(Quelle: K. Oborny/Thieme (Symbolbild))

Was Pflege künftig braucht


Die Koalition zog am Ende ihrer Regierungszeit eine positive Bilanz und lobte sich für die Erfolge der Konzertierten Aktion Pflege (KAP). So habe man die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiter steigern können und mehr junge Menschen in Ausbildung gebracht. Außerdem sind die Gehälter sowohl in der Altenpflege (fast 16 Prozent) als auch in der Gesundheits- und Krankenpflege (etwa 10 Prozent) gestiegen. Damit sei die Lohnentwicklung deutlich über der anderer Branchen mit einem Anstieg von knapp 7 Prozent. Kritik zur KAP hagelte es direkt, unter anderem vom DBfK. Deren Präsidentin Prof. Christel Bienstein äußerte in einer Pressemeldung: „Rückblickend war die KAP vor allem ein Beschäftigungsprogramm für Vertreter/innen von Verbänden und Mitarbeitende in den Ministerien. Es fehlte nicht an Einsicht, sondern es mangelte am politischen Willen zur Durchsetzung von Veränderungen.“ Jetzt, kurz nach der Wahl, stellt sich die Frage: Welche Pflegethemen muss die neue Regierung zuerst anpacken?


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Ludger Risse
stellv. Vorsitzender im Bundesverband Pflegemanagement


Es war keine überzeugende Legislaturperiode für die Pflege. Vieles wurde angestoßen, durchgreifende und durchdachte Konzepte leider Fehlanzeige. Auf Coronaprämien hätten sicher viele zugunsten besserer Arbeitsbedingungen verzichtet. Und nun? Die Wahlprogramme versprechen wie immer einiges, auch zur Pflege. Immerhin gibt es konkrete Absichtserklärungen zur Bundespflegekammer und zum Mitspracherecht im G-BA. Das wäre ein Fortschritt! Auf Bundesebene wird es eine Anschubfinanzierung brauchen. Die Bundespflegekammer ist zwar kein Allheilmittel, aber eine Chance für mehr Professionalität und Attraktivität. Denn: Andere können unseren Beruf nicht gestalten, das haben wir einmal mehr, auch aus der KAP, gelernt.



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Artikel online veröffentlicht:
28. September 2021

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