Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(03): 282-286
DOI: 10.1055/a-1553-8425
GebFra Magazin
Der interessante Fall

Endometriales Low-Grade-Stromasarkom als Zufallsbefund bei sonografischem Verdacht auf ein degenerativ verändertes Myom in der Schwangerschaft

Vitaly Tskhay
,
Marina Bazina
,
Ekaterina Levanova
,
Vladimir Khorzhevskii
,
Alexandra Mihaylova
,
Irina Mileeva
,
Alexander Khudyakov
,
Ulrich Füllers
,
Christoph Rogmans
,
Michael Friedrich
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, HELIOS Klinikum Krefeld, Krefeld, Deutschland (Ringgold ID: RIN27664)
› Author Affiliations

Es wird ein deutlicher Anstieg bei jungen Frauen mit Uterusmyomen im Zusammenhang mit einem bestehenden Kinderwunsch beobachtet. Das Wachstum von Myomen während der Schwangerschaft wird durch die pathogenetischen Mechanismen des Proliferationsprozesses bestimmt. Das Vorhandensein eines sonografisch nachweisbaren degenerativen Prozesses in einem Myom während der Schwangerschaft ist nicht selten und wird als möglicher Prädiktor für einen malignen mesenchymalen Tumor angesehen. Dies sollte bei der Planung des Entbindungsmodus berücksichtigt werden, damit eine intraoperative histologische Schnellschnittdiagnostik durchgeführt werden kann, die eine zeitnahe Diagnose ermöglicht. Dies ist richtungsweisend für das weitere operative Prozedere des Eingriffs. Die Bestimmung des histologischen Subtyps, des Tumorstadiums und des Malignitätsgrades des Sarkoms stellen die Grundlage für die Wahl des Umfangs des spezialisierten onkologisch-chirurgischen Eingriffes dar. Bei einem endometrialen Low-Grade-Stromasarkom sollten ein Ovarerhalt bei jungen Frauen sowie eine individualisierte Nachsorge in den ersten 5 Jahren nach Erstdiagnose diskutiert werden.



Publication History

Article published online:
03 March 2022

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