Aktuelle Ernährungsmedizin 2021; 46(05): 284
DOI: 10.1055/a-1555-6627
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

langsam tasten wir uns wieder an die Normalität heran, wozu auch die Präsenzveranstaltungen gehören. Im September 2021 haben die Gastroenterologen und Viszeralchirurgen ihren Jahreskongress in (Teil-)Präsenz erfolgreich in Leipzig durchgeführt. Die Ernährungsmediziner wagen es bald auch: Der Kongress ERNÄHRUNG 2022 soll am 23.–25. Juni 2022 in Bremen stattfinden! Dafür wird es eine Co-Kongressleitung mit Prof. Dr. J. Ockenga und PD Dr. F. Jochum geben, den beiden Past-Präsidenten der DGEM, zusammen mit den Präsidenten von BDEM und VDOe. Ich hoffe sehr, dass diese Veranstaltung nicht erneut platzt und wir uns dann endlich alle wieder sehen!

Bis dahin müssen wir weiter mit Online-Events und Lektüren Vorlieb nehmen, zum Beispiel mit der Lektüre der Aktuellen Ernährungsmedizin.

Die neueste Ausgabe bietet eine CME-Fortbildung zum wichtigen Thema „Malassimilationssyndrome“ von der gastroenterologischen Klinik in Rostock, zwei Originalarbeiten, einmal zu „Kontinuierliches Glukosemonitoring nach Verzehr alltäglicher Lebensmittel und ihre Wirkung auf den postprandialen Glukose- und Insulinspiegel“ aus Düsseldorf, und „Ernährungsteams in hessischen Akutkrankenhäusern“ aus Fulda/Frankfurt sowie eine Übersichtsarbeit zum Thema „B-Vitamine in der Geriatrie – was bestimmen, was ersetzen?“ aus Göttingen. Darüber hinaus gibt es zwei schöne Beiträge in der Kommentierten Wissenschaft.

Besonders hervorheben möchte ich gerne einen umfangreichen Viewpoint von meinem früheren Stuttgart-Hohenheimer Kollegen, Prof. H. K. Biesalski, zu „Ernährungsarmut bei Kindern – Ursachen, Folgen, COVID-19“. In dieser Personengruppe hat die Pandemie zu besonderen Einschränkungen und Problemen geführt. Dabei wurde über die Ernährungsprobleme vergleichsweise wenig geredet, die sich v. a. bei ärmeren Familien bemerkbar macht. Folgen sind sowohl Übergewicht und Adipositas (Barazzoni R, Bischoff SC, Busetto L et al. Nutritional management of individuals with obesity and COVID-19. Clin Nutr 2021. doi:10.1016/j.clnu.2021.05.006, Epub ahead of print.), als auch Malnutrition, wie der Viewpoint aufzeigt: „In Deutschland sind dies derzeit 21 %, die vorwiegend bei alleinerziehenden Müttern (53 %) leben. Die Folgen sind auch in Deutschland sichtbar, …“. In jedem Fall lesenswert!

Mit kollegialen Grüßen,

Ihr
Stephan C. Bischoff
Editor

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Prof. Dr. med. Stephan C. Bischoff


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Article published online:
19 October 2021

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