Pädiatrie up2date 2024; 19(03): 189-205
DOI: 10.1055/a-1589-8161
Ernährung

Stillen und Muttermilchernährung als unersetzliche Ressource – Fokus auf die ersten Lebenstage

Was Kinderärztinnen und Kinderärzte und andere Professionelle nach der Geburt alles richtig machen können
Alfred Längler
,
Michael Abou-Dakn
,
Monika Berns
,
Aleyd von Gartzen
,
Maike Manz
,
Elien Rouw-Timmer
,
Antje Damms
,
Regina Ensenauer

Stillen bzw. Muttermilchernährung ist die gesündeste Ernährung für Säuglinge ab der Geburt. Allerdings werden zu wenige Kinder innerhalb des 1. Lebenshalbjahres ausschließlich und darüber hinaus gestillt. Interprofessionelle Beratung in den ersten Tagen nach der Geburt und davor ist eine der wichtigsten Maßnahmen für eine erfolgreiche Stillinitiierung und Etablierung einer harmonischen Stillbeziehung.

Kernaussagen
  • Die Stillraten in Deutschland weichen derzeit deutlich von dem Ziel ab, Frühgeborene, Neugeborene und Säuglinge innerhalb des 1. Lebenshalbjahres ausschließlich und darüber hinaus weiterhin mit Muttermilch zu ernähren.

  • Der initiale Bindungsaufbau über den Haut-zu-Haut-Kontakt („Bonding“) und frühes Anlegen an die Brust ist für den Stillbeginn entscheidend.

  • Auch in besonderen Situationen, wie der Sectio-Entbindung und Frühgeburtlichkeit, sind stillfördernde Maßnahmen bzw. die Ernährung mit Muttermilch zu fördern.

  • Prä- und postpartale evidenzbasierte und werbefreie Information, Aufklärung und Beratung sind wichtige Bausteine der Stillförderung.

  • Kinderärztinnen und Kinderärzte leisten einen bedeutsamen Beitrag, den Eltern das Stillen als empfohlene prioritäre Ernährungsform zu vermitteln und in interprofessioneller Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen bei Stillhindernissen und -problemen zu unterstützen.



Publication History

Article published online:
09 September 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany