Journal Club AINS 2021; 10(04): 198-199
DOI: 10.1055/a-1610-2571
Journal Club

Medikamentöse Prophylaxe chronischer Schmerzen nach Operationen

Trotz vielversprechender therapeutischer Ansätze gibt es für den klinischen Einsatz noch immer keine eindeutige Therapiestrategie, um die Entstehung von chronischen Schmerzen nach Operationen zu vermeiden. Dies zeigte eine Metaanalyse der Anästhesistinnen um Carley M. E. vom Zentrum für Neurowissenschaften der Universität Ontario, Kanada.

Fazit

Chronische Schmerzen nach Operationen sind oftmals neuropathische Schmerzen. Dennoch führen medikamentöse Therapiekonzepte speziell mit Pregabalin, Gabapentin, intravenösem Lidocain und Ketamin klinisch nicht zu einer Reduktion von chronischen Schmerzzuständen. Ursache sind wahrscheinlich zu geringe Fallzahlen der Studien in Bezug auf Operationen und Operationstechniken. Komorbiditäten, Dosis des eingesetzten Medikaments und Dauer der Applikation können ebenfalls Einfluss auf das Studienergebnis haben. Nicht-steroidale Antirheumatika und Kortikosteroide sind in der Langzeitanwendung aufgrund Organtoxizität sowie aufgrund der Pathophysiologie (Indikation Nozizeptorschmerz) nur im kurzfristigen Einsatz sinnvoll, führen aber ebenfalls nicht zu einer Reduktion von chronischen Schmerzen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. Dezember 2021

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