Zusammenfassung
Hintergrund Nichtorganische Sehstörungen können sich verschiedenartig manifestieren. Die häufigsten Symptome sind Visusminderungen und Gesichtsfelddefekte. Farbsinnstörungen im Rahmen einer Konversionsstörung sind selten.
Material und Methoden Dieser Artikel behandelt den Fall eines 9-jährigen Jungen mit einer Farbsinnstörung als alleiniges Symptom einer Konversionsstörung. Die diagnostische Herausforderung in diesem Fall war eine zusätzlich vorliegende somatische Komorbidität – eine kongenitale Rot-Grün-Schwäche, die eine Diagnosestellung und deren Akzeptanz erschwerte.
Ergebnisse Zunächst sollten umfassende zielorientierte Tests zum Ausschluss einer organischen Ursache erfolgen. Bei Vorliegen einer Konversionsstörung ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ophthalmologen und Psychiatern/Psychologen wichtig. Gerade das zeitgleiche Vorliegen von somatischen und psychogenen Beschwerden kann diagnostisch herausfordernd sein.
Schlüsselwörter
Farbsinnstörung - funktionelle Sehstörung - Konversionsstörung