Zusammenfassung
Mikrochirurgische Präparations- und Nahttechniken erfordern hartnäckiges Üben, eine
gewisse Frustrationstoleranz und Ausdauer. Gerade Neulinge üben oftmals am „trockenen
Modell“ um einen fließenderen Übergang bezüglich der späteren Anwendung am Patienten
im Operationssaal zu erreichen. Ob am OP-Handschuh, Schweineherz, als Virtual Reality
Tool, Rattenmodell mit Lupenbrille oder Mikroskop – viele verschiedene mikrochirurgische
Übungsmodelle sind bekannt. Seit einigen Jahren sind auch Eigenbauten mit Smartphone-Kamera
als Vergrößerungshilfe beschrieben. Neuerdings gibt es nun ein kommerzielles System
aus den USA, welches es dem Trainee relativ einfach und kostengünstig erlaubt, zu
jeder Zeit und fast an jedem Ort mikrochirurgische Basistechniken und das Handling
von Faden und Instrumenten zu erlernen oder fortgeschrittene Knotentechniken wie den
„Through-the-loop“-Knoten am Modell zu perfektionieren. Hierzu wird ein herkömmliches
Smartphone als Mikroskopersatz in einen 3D-Schwenkarm eingespannt und mikrochirurgische
Techniken können über das Display des Gerätes geübt werden. Passend zum Übungssystem
gibt es vorgefertigte „Übungskarten“ mit eingebauten kleinen Plastikröhrchen verschiedener
Stärke (1–3 mm), an denen unterschiedliche Anastomosetechniken geübt werden können.
Wir glauben, dass zukünftig derartige Modelle in allen mikrochirurgischen Kliniken
zum Standardrepertoire in der mikrochirurgischen Ausbildung für junge Assistenzärzte
und Studierende gehören könnten. Sie sind preiswert, praktikabel und jederzeit an
jedem Ort anwendbar.
Abstract
Microsurgical dissection and suturing techniques require persistent practice and perseverance.
Rookies in particular often practice on the “dry model” in order to achieve a smooth
transition to the application on the patient in the surgical theatre. Whether surgical
glove, pig heart, with magnifying glasses, as a virtual reality tool, rat model with
or without a training microscope – many different exercise models are described. For
a number of years, self-made devices with smartphone cameras as a magnifying aid have
also been known and are sometimes used. There is now a new commercial system from
the US which allows the trainee to learn basic microsurgical techniques at any time
and almost anywhere, or to perfect advanced knotting techniques such as the “through-the-loop”
knot relatively easily and inexpensively. For this purpose, a conventional smartphone
can be clamped in a 3 D swivel arm and anastomoses can be practiced on various vessel
lumens. The smartphone therefor mimics a surgical microscope. There are prefabricated
“cards” with built-in small plastic tubes of various diameters (1–3 mm) that can be
used for practice.
We believe that in the future such training kits can be part of the standard reporting
in microsurgical training for interns and students in microsurgical centers.
Schlüsselwörter
Mikrochirurgie - Smartphone - Weiterbildung
Key words
microsurgery - smartphone - education