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DOI: 10.1055/a-1664-6275
Variabilität in der Entwicklung – der Kaskadeneffekt

Die Entwicklung eines Kindes in seinen verschiedenen Facetten zu verstehen, ist eine Herausforderung. Seit einiger Zeit wächst das Interesse an vergleichenden Studien zu Zusammenhängen von motorischer mit sprachlicher Entwicklung im Säuglingsalter (z. B. gesunde Kinder; Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen) ― insbesondere zu nachgelagerten Auswirkungen von motorischen Leistungen auf Sprachfähigkeiten. Solche Studienergebnisse lassen sich mit dem entwicklungstheoretischen Ansatz des „Kaskadenmodells“ erklären.
Entwicklungsbedingte Veränderungen in einer Domäne haben weitreichende, kaskadenartige Auswirkungen auf die Entwicklung anderer Domänen – selbst auf solche, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, und auf das Umfeld, in dem Entwicklung in diesen Domänen stattfindet. Das Konzept der Entwicklungskaskaden [1] bietet daher einen theoretischen Rahmen, um potenziell weitreichende Auswirkungen von sich abzeichnenden Unterschieden und Verzögerungen in einer Entwicklungsdomäne auf die Entwicklung anderer Domänen und auf das Umfeld eines Kindes zu untersuchen.
Publication History
Article published online:
08 March 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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