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DOI: 10.1055/a-1696-8266
Benigne Prostatahyperplasie
Blasenentleerungs- und speicherstörungen treten bei älter werdenden Männern häufig auf und vermindern die Lebensqualität signifikant. Treten sie in kausalen Zusammenhang mit dem Vorliegen einer Blasenauslassobstruktion auf, sprechen wir vom „Benignen Prostatasyndrom – BPS“. In der englischsprachigen Literatur wird dies vereinfacht dargestellt. So wird die Pathogenese der Symptome nicht definiert, vereinfacht stellt man hier die Beschwerden des Patienten in den Vordergrund („Lower Urinary Tract symptoms“ – LUTS).
Die vorliegende Ausgabe der Aktuellen Urologie präsentiert 2 Übersichtsartikel über die medikamentöse sowie über minimalinvasive Behandlungsoptionen. Michel und Madersbacher diskutieren die gängigen Therapieoptionen und geben einen Ausblick über neue Behandlungstherapien. Sie vergleichen abschließend medikamentöse Therapien mit den neuen minimalinvasiven Behandlungsmöglichkeiten. Dieser Vergleich wird manchen der neu auf dem Markt verfügbaren invasiven Therapien am ehesten gerecht.
Dies leitet über zum Artikel der Arbeitsgruppe um Miernik aus Freiburg. Die Kollegen geben einen differenzierten Überblick über die verfügbaren minimalinvasiven modernen Verfahren und beleuchten diese kritisch.
Eine gefürchtete Komplikation einer Katarakt-Operation – der häufigsten Operation des Mannes – ist das intraoperative floppy iris synrom (IFIS) im Zusammenhang mit der Einnahme von Tamsulosin. Nachdem dieses Problem relativ häufig auftritt, gibt die Arbeitsgruppe um Hassenstein aus Hamburg einen exzellenten Überblick über die Pathophysiologie und darüber hinaus praktische Hinweise für uns Urologen im täglichen Umgang mit unseren Patienten.
Ein immer wieder neu diskutiertes Problem ist der Umgang mit großen Harnblasendivertikeln. Die Arbeitsgruppe aus Bamberg berichtet eine Serie von Patienten, die eine robotisch-assistierte Divertikelresektion erhielten und diskutieren Vor- und Nachteile dieses Eingriffes.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass sich die Behandlungsmöglichkeiten von Patienten mit BPS in den letzten Jahren erweitert haben. Damit kann die Therapie individueller auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden. Ziel laufender und zukünftiger Forschung muss sein, einen relevanten klinischen Benefit bei minimalen Nebenwirkungen für unsere Patienten zu erreichen.
Publication History
Article published online:
07 June 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany