Frauenheilkunde up2date 2023; 17(04): 377-395
DOI: 10.1055/a-1705-8770
Diagnostik

Vulvadiagnostik

Volkmar Küppers
,
Julia Gallwas

Im Zentrum der kolposkopischen Untersuchung des Genitoanalbereichs steht die Diagnostik der Cervix uteri. Meistens werden dortige Erkrankungen im Rahmen von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen entdeckt. Erkrankungen der Cervix uteri sind meist symptomlos. Die deutlich steigende Inzidenz des Vulvakarzinoms verändert den Fokus der kolposkopischen Diagnostik. Neben Präkanzerosen und Karzinomen finden sich Dermatosen, Infektionskrankheiten und pigmentierte Veränderungen.

Kernaussagen
  • Eine kolposkopische Nomenklatur der Vulva wurde erstmals 2012 publiziert.

  • In dieser Nomenklatur werden die Normalbefunde von den abnormalen dermatologischen Befunden und von den abnormalen kolposkopischen Befunden abgegrenzt.

  • Die klinische Untersuchung der Vulva umfasst auch den perianalen Hautbefund bis zur Linea dentata.

  • An Vulva und Anus werden dermatologische Krankheitsbilder, entzündliche Krankheitsbilder, Präkanzerosen und Karzinome diagnostiziert.

  • Bei den Präkanzerosen und Karzinomen werden HPV-assoziierte Befunde von den nicht HPV-assoziierten Befunden abgegrenzt.

  • Ein Leitsymptom verschiedener vulvärer Dermatosen und der genitalen Candida-Infektion ist der Pruritus vulvae.

  • Schmerzsyndrome an der Vulva können durch klinisch sichtbare Läsionen hervorgerufen werden.

  • Schmerzsyndrome der Vulva, ohne nachweisbaren klinischen Befund, beschreibt man als essenzielle Vulvodynie, wenn diese Beschwerden 3 Monate oder länger andauern.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. August 2023

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