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DOI: 10.1055/a-1706-2505
Einzelheitliches versus ganzheitliches Lesen
In der Diagnostik von Lesestörungen wird häufig eine Unterscheidung zwischen einzelheitlichem Lesen und ganzheitlichem vorgenommen. Diese Unterscheidung leitet sich aus dem Zwei-Wege-Modell ab, das erstmalig durch Morton [1] beschrieben wurde und als Logogen-Modell bekannt ist. Dieses Modell wurde basierend auf Experimenten mit sprachgesunden Kindern fortlaufend weiterentwickelt (siehe z. B. [2]). Dieses Modell und die daraus resultierende Einteilung in einzelheitliches und ganzheitliches Lesen wird sowohl bei entwicklungsbedingten Lesestörungen als auch bei erworbenen Lesestörungen eingesetzt.
Einzelheitliches und ganzheitliches Lesen sind 2 Lesestrategien, die sich aus dem Zwei-Wege-Modell ableiten und die in der Diagnostik von Lesestörungen häufig Verwendung finden. Im Lesen wird jedoch in Abhängigkeit von den Anforderungen zwischen den Lesestrategien gewechselt.
Publication History
Article published online:
08 March 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Morton J. Interaction of information in word recognition. Psychological Review 1969; 76: 165-178 DOI: 10.1037/h0027366.
- 2 Coltheart M, Rastle K, Perry C. et al. DRC: a dual route cascaded model of visual word recognition and reading aloud. Psychol Rev 2001; 108: 204-256 DOI: 10.1037/0033-295x.108.1.204.
- 3 Ellis AW, Young AW. Human cognitive neuropsychology. Hove: Lawrence Erlbaum; 1988
- 4 Landerl K, Wimmer H. Development of word reading fluency and spelling in a consistent orthography: An 8-year follow-up. Journal of Educational Psychology 2008; 100: 150-161 DOI: 10.1037/0022-0663.100.1.150.
- 5 Mayer A. Phonologische Bewusstheit, Benenngeschwindigkeit und automatisierte Leseprozesse. Aufarbeitung des Forschungsstandes und praktische Möglichkeiten. Aachen: Shaker; 2008
- 6 Ziegler JC, Castel C, Pech-Georgel C. et al. Developmental dyslexia and the dual route model of reading: simulating individual differences and subtypes. Cognition 2008; 107: 151-178 DOI: 10.1016/j.cognition.2007.09.004.