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DOI: 10.1055/a-1718-1295
Corona, Corona – und kein Ende?!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Leserinnen, liebe Leser,
es sind kaum drei Jahre vergangen, seitdem wir das erstmals von einem neuen Virus (mit dem Namen SARS-CoV-2) gehört haben und an dessen Folgen irgendwo in China Menschen schwer erkrankt und teilweise gestorben waren.
Zu diesem Zeitpunkt hat sich hier in Deutschland und Europa wohl kaum jemand allzu große Gedanken darüber gemacht.
Erst recht hätte zu diesem Zeitpunkt niemand geglaubt, was wenige Monate danach weltweit passierte: Das komplette öffentliche Leben kam zum Erliegen.
Unvorbereitet, wie unser Gesundheitssystem war, waren die vorhandenen medizinischen und FFP2-Masken schnell verbraucht und es wurden Stoffmasken empfohlen, deren Wirkung wohl kaum über einen Placeboeffekt hinaus ging. Da infolge der intensiven Verwendung auch die Desinfektionsmittel schnell aufgebraucht waren, kostete zwischenzeitlich der Liter in der Apotheke doppelt so viel wie ein Liter Wodka im Supermarkt.
Hektisch wurden Testzentren eingerichtet, die Massenproduktion von Schutzmasken angeleiert und allabendliche Sondersendungen mit den neuesten Schreckensbildern und Horrorvisionen von Coronakranken auf Intensivstationen und Dutzenden von Toten auf öffentlichen Plätzen in die Wohnzimmer geschickt.
In der Folge durften positiv getestete Patienten selbst nicht mehr in unsere Arztpraxen und wir sie infolge mangelnder Schutzkleidung – zumindest in den ersten Wochen der Pandemie – auch zu Hause nicht aufsuchen und behandeln.
Anstatt Hinweise zu geben, wie die Menschen ihr Immunsystem stabilisieren könnten, sie zu ermuntern, sich an der frischen Luft zu bewegen, moderaten Sport zu treiben und sich gesund und vitaminreich zu ernähren, wurden die Sportstätten geschlossen und Ausgangssperren verhängt.
Auch die antivirale Wirksamkeit bestimmter pflanzlicher Heilmittel (wie z. B. grünem Tee) oder das abwehrsteigernde Potenzial von Spurenelementen, Vitaminen und Probiotika wurde von öffentlicher Seite totgeschwiegen. Als einziger Hoffnungsschimmer aus diesem Elend wurde die Impfung herbeigesehnt.
Immerhin hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Slogan „Stay healthy to beat COVID“ am 5. September 2020 dazu aufgerufen, körperlich aktiv zu werden, sich gesund zu ernähren, Alkohol zu meiden und das Rauchen aufzugeben. Aber auch das kam reichlich spät und wurde hier in Deutschland praktisch nicht kommuniziert, wie aktuell im Deutschen Ärzteblatt (Heft 35–36) zugegeben wurde.
Dass diese Art der Gesundheitspolitik nicht ohne negative Folgen blieb, lässt sich nicht nur an den enormen Gewichtszunahmen der Bevölkerung durch die Fehlernährung und den Bewegungsmangel ablesen. Auch die Angst, die durch die Berichterstattung verbreitet wurde, schwächte das Immunsystem zusätzlich. Die Folgen lassen sich inzwischen vor allem bei Kindern nachweisen.
Auch das Phänomen von Long- und Post-Covid-Beschwerden steht offensichtlich in diesem Zusammenhang. So teilte das Zentralinstitut der Kassenärztliche Vereinigung mit, dass 96 % der Long-Covid-Patienten bereits im Jahr davor in ärztlicher Behandlung waren bzw. Vorerkrankungen hatten.
Neben einer kleinen Querschnittsstudie zu diesem Thema enthält unser heutiges Heft vor allem eine ganze Reihe von Hinweisen zur naturheilkundlichen und komplementärmedizinischen Behandlung dieser Patienten, die oftmals einem hohem Leidensdruck unterliegen.
Viel Freude und neue Erkenntnisse bei dieser Lektüre wünscht Ihnen
herzlichst Ihr
Peter W. Gündling
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. Oktober 2022
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