PSYCH up2date 2022; 16(02): 100-101
DOI: 10.1055/a-1719-8866
Studienreferate

Pharmakotherapie der bipolaren Störung im Alter

Ähnlich wie bei der Altersdepression gibt es bei der bipolaren Störung im höheren Lebensalter (old age bipolar disorder, OABD) die Unterscheidung, ob die Diagnose vor dem 50. Lebensjahr gestellt wurde und im Alter anhält (early onset OABD) oder erst nach dem 50. Lebensjahr auftritt (late onset OABD). Bei älteren Menschen sind Veränderungen der Verteilung und Metabolisierung von Medikamenten zu beachten, ebenso wie die zunehmende (somatische) Komorbidität und Interaktionen.

Fazit

Trotz steigender Inzidenz der OABD ist es erstaunlich, dass es kaum valide Daten für diese Patientengruppe bzgl. der medikamentösen Therapie gibt. Die Indikation der für die bipolare Störung zugelassenen Medikamente unterscheidet sich bei der OABD nicht. Es ist jedoch mit mehr Nebenwirkungen und einer insgesamt geringeren Wirksamkeit zu rechnen, wenn dies auch kaum mit Studien untermauert werden kann. Der Grundsatz „start low, go slow“ dürfte aber auch für die OABD zutreffen und eine niedrigere Dosis im Vergleich zu jüngeren Patienten anzustreben sein. Es besteht ein großer Forschungsbedarf, um individuellere Empfehlungen aussprechen zu können.



Publication History

Article published online:
16 March 2022

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