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DOI: 10.1055/a-1725-1517
Ganglion – Schritt für Schritt
Ganglion (Handgelenk)
Indikation
Elektiv: bei Beschwerden.
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Operationsvorbereitung
Präoperative Diagnostik: Sonografie, ggf. Röntgen zum Ausschluss knöcherner Veränderungen.
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Spezielle Risiken, Aufklärung
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Rezidiv,
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Verletzung von Gefäßen, Nerven oder Sehnen.
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Anästhesie
Lokal- oder Plexusanästhesie.
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Lagerung
Rücken, Armtisch, ggf. Blutsperre.
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Zugang
Direkt über dem tastbaren Ganglion unter Beachtung der Hautspaltlinien.
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Operationsschritte
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Lokalisation und Hautschnitt.
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Freilegung des Ganglions.
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Hautnaht und Drainage.
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Relevante Anatomie, Gefahren, Tricks
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Enge Lagebeziehung zu Gefäßen und Nerven erfordert sorgfältige Schonung derselben.
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Immer nach Verbindung zu Sehnenscheide oder Gelenkkapsel suchen und diese gezielt unterbinden.
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Maßnahmen bei speziellen Komplikationen
Bei akzidenteller Eröffnung während der Präparation gewissenhaft den „Stiel“ zum Gelenk aufsuchen und umstechen.
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Nachsorge
Medizinische Nachbehandlung: Drain ex 2. Tag. Gegebenenfalls Ruhigstellung auf Schiene für wenige Tage.
Krankengymnastik: meist nicht erforderlich.
Arbeitsunfähigkeit: 1 Woche.
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Operationstechnik
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Lokalisation und Hautschnitt.
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Freilegung des Ganglions.
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Hautnaht und Drainage.
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Schritt 1 Lokalisation und Hautschnitt
Die häufigste Lokalisation eines Ganglions ist an der Dorsalseite der Handgelenkbasis über dem Radiokarpalgelenk. Der Hautschnitt verläuft im Bereich der Hautfalten quer zur Unterarmachse. Hierzu wird der Unterarm leicht proniert auf einem Handtisch gelagert und mit einem beugeseitig platzierten zusammengerollten Tuch nach palmar flektiert. Zur Steigerung der Übersichtlichkeit ist eine Oberarmblutsperre obligat, anderenfalls ist die vollständige Ausräumung des Ganglions aus Gründen schlechter Übersicht nicht zu garantieren ([Abb. 1]).
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Schritt 2 Freilegung des Ganglions
Nach Eröffnung der Subkutis lässt sich die helle durchscheinende, glasige Oberfläche des Ganglions unschwer identifizieren. Jetzt beginnt die zirkuläre Präparation, wobei anhaftendes Bindegewebe stumpf zu lösen oder zu durchtrennen ist. Es ist unbedingt zu vermeiden, dass das Ganglion eröffnet wird, bevor man den Stiel des Ganglions an der Basis des Handgelenks identifiziert hat. Gegebenenfalls muss das Retinaculum tendinosum an der Streckseite durchtrennt werden, um den Stiel weiter zu verfolgen. Unmittelbar an der Kapsel wird der Stiel abgetragen und mit einer feinen Naht handgelenkseitig verschlossen ([Abb. 2]).
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Schritt 3 Hautnaht und Drainage
Nach Freigabe der Blutsperre wird sorgfältige Blutstillung betrieben. In die Tiefe wird ein Redon-Drain platziert, das proximalseitig ausgeleitet wird. Naht der Subkutis und der Haut beenden den Eingriff. Postoperativ sollte die Hand auf einer volaren Gipsschiene für einige Tage ruhig gestellt bleiben ([Abb. 3]).
Schumpelick V, Kasperk R, Stumpf M. Perkutane endoskopische Gastrostomie. In: Schumpelick V, Kasperk R, Stumpf M, Hrsg. Operationsatlas Chirurgie. 5., unveränderte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2020. doi:10.1055/b000000458
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Publication History
Article published online:
21 February 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany