Psychother Psychosom Med Psychol 2022; 72(02): 57-58
DOI: 10.1055/a-1730-2307
Editorial

Von den Grenzen der Versorgung und ihrer Überwindung

About the Limitations of Patient-Care and Overcoming them
Anne Karow

Nahezu ein Drittel der deutschen Bevölkerung (17,8 Millionen Menschen) leiden jedes Jahr an einer psychischen Erkrankung. Bei 20% der Betroffenen führt die Erkrankung zusätzlich zu den emotionalen Belastungen auch zu relevanten Beeinträchtigungen ihres Alltagslebens, wie einer vorübergehenden oder dauerhaften Arbeitsunfähigkeit. Gleichzeitig kämpfen wir seit Jahren in allen Bereichen der Versorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen mit gravierenden Defiziten. Dazu gehören lange Wartezeiten und keine flächendeckende Verfügbarkeit vor allem ambulanter Therapieangebote, resultierender Rückstau und steigender Bedarf einer stationären und Notfallversorgung, unzureichende sektorübergreifende Zusammenarbeit und Behandlungskontinuität, zunehmende personelle Versorgungsengpässe und resultierende Drehtürpsychiatrie mit Unzufriedenheit auf allen Seiten: bei den Betroffenen und ihren Angehörigen und auch auf Seiten der Versorger.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
03. Februar 2022

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