Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine rasch progrediente
neurodegenerative Erkrankung mit einer jährlichen Inzidenz von ca.
2–3 Erkrankten pro 100.000 Einwohner. Es besteht ein dringender
Bedarf für kurative oder krankheitsmodifizierende Therapien, aber
trotz zahlreicher vielversprechender Ansätze in vitro und in
Tierversuchen endeten die meisten klinischen Studien bislang negativ.
Tatsächlich wurde in Europa seit mehr als 25 Jahren (!) kein
Medikament mehr zur Behandlung der ALS zugelassen, so dass nach wie vor
einzig der 1996 zugelassene Glutamat-Antagonist Riluzol mit nur leicht
progressionsverlangsamendem Effekt zur Verfügung steht. Es bleibt
die Hoffnung, dass mit besserem Verständnis der ALS-Pathogenese in
Zukunft erfolgreichere Therapieansätze entwickelt werden
können.