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DOI: 10.1055/a-1744-3560
Weiterbeschäftigung der schwangeren Anästhesistin nach Mutterschutzrichtlinien
Employment of the Pregnant Anaesthesiologist According to Maternity Protection Act
Das Mutterschutzgesetz ist für die allermeisten Arbeitnehmerinnen ein unumstrittener sozialer Fortschritt und ein wirksamer gesundheitlicher Schutz für die Schwangere und spätere Mutter sowie den Fetus bzw. das Kind. Mit Eintritt einer Schwangerschaft entsteht jedoch bei vielen Ärztinnen der Interessenkonflikt zwischen dem Schutz des ungeborenen Kindes und dem Verlust von Selbstbestimmung im Beruf.
Abstract
With the onset of pregnancy, female physicians face a conflict of interest between the protection of the unborn child and the loss of self-determination in their professional lives. The Maternity Protection Act provides guidelines for the continued employment of pregnant and breastfeeding women. This review focusses on legal basics, employment ban, individual risk assessment, implementation in clinical practice, and pitfalls. We suggest that each hospital should define safe workplaces for the pregnant anesthesiologist.
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Das Mutterschutzgesetz gibt die Richtlinien für die Weiterbeschäftigung schwangerer und stillender Frauen vor.
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Für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben fehlt eine eindeutige bundeseinheitliche Auslegung.
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Anhand der Positivliste des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten kann eine Klinik sichere Arbeitsplätze für die schwangere Anästhesistin definieren.
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Das Verbot der beruflichen Exposition mit volatilen Anästhetika wird derzeit vom Ausschuss für Mutterschutz auf seine Haltbarkeit geprüft [6].
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Bei der andauernden Pandemie ist der Arbeitgeber in der Pflicht, eine Perspektive für eine der Infektionslage angemessene Fortsetzung der Erwerbstätigkeit zu entwickeln.
Publication History
Article published online:
18 May 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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