Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) e. V.

Liebe Mitglieder und Interessierte an der DTG,

der mörderische Überfall Russlands auf die Ukraine ruft düstere Erinnerungen an 1939 hervor. Er hat uns in dramatischer Weise gezeigt, wie schnell weltweite Bemühungen um die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen und des Planeten von skrupellosen machthungrigen Despoten konterkariert und zunichte gemacht werden können.

Viele hatten sich mehr oder weniger daran gewöhnt: Kleinere und größere Aggressionen und Katastrophen hier und dort, Abholzung, Arten- und Wäldersterben, Wetterveränderungen, Gefahren auf Reisen, Ungerechtigkeiten fast überall – die Probleme dieser Welt waren für den aufmerksamen Weltenbürger auch in den letzten Jahrzehnten nicht auszublenden. Mit dem Angriffskrieg auf einen demokratischen freien Staat ist nun ein neuer Höhepunkt erreicht, als wären Flüchtlingsströme, progressive Klimaveränderungen mit ihren immer mehr fühlbaren Auswirkungen und die Corona-Virus-Pandemie nicht genug gewesen.

Die Welt scheint nicht nur, sie ist aus ihren Fugen geraten. Was ist zu tun, wie reagieren wir als DTG darauf? Wir werden uns weiter um unsere Anliegen bemühen, um Wissen und Anwendung zu Medizin in den und für die Länder des globalen Südens, um medizinische Beratung und Therapie für Reisende und um das Ziel der Gesundheit global. Haben wir es in den letzten Jahren – durchaus erfolgreich – geschafft u. a. für die vernachlässigten und armutsassoziierten Erkrankungen und die globale Gesundheit – inkl. klimabedachten Handelns als festen und wichtigen Bestandteil – Aufmerksamkeit zu generieren, so wird dies unter dem Eindruck der momentanen Ereignisse erschwert werden: Die Sicherung unserer fast schon als selbstverständlich erachteten Freiheit und Freizügigkeit wird Vorrang – auch finanziell – bekommen und unser aller Aufmerksamkeit und Anstrengung bedürfen. Dennoch sollten wir die Gesundheit weltweit nicht vernachlässigen.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
30. Juni 2022

• Literatur

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