Aktuelle Urol 2022; 53(04): 316
DOI: 10.1055/a-1812-5977
Tipps und Tricks

Der „Nestel-Katheter“ bei demenzkranken Patienten

1   Klinik für Urologie, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH, Witten, Deutschland
2   Lehrstuhl für Geriatrie, Universitat Witten/Herdecke Department für Humanmedizin, Witten, Deutschland (Ringgold ID: RIN163483)
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Eine gleichermaßen alltägliche wie leidige Fragestellung in der Uro-Geriatrie: Ein dementer oder deliranter Patient manipuliert an seinem transurethralen oder suprapubischen Katheter. Durch den unsachgemäßen Zug kommt es zu Dislokation mit urethralen Blutungen, Hämaturien oder sogar einem Katheterabriss – im Extremfall resultiert hier ein Interventionsbedarf z.B. zum Bergen von Katheterresten eines abgerissenen Katheters mit Narkose. Dadurch wird das Delir oder die Unruhe des Dementen verstärkt…

In unserer Hand hat sich ein einfacher Trick bewährt, der in manchen Fällen wenigstens darin hilfreich ist, Schaden abzuwenden: Zusätzlich zum transurethralen oder in situ befindlichen suprapubischen Katheter wird ein „Nestelkatheter“ mit Verband auf den Unterbauch geklebt, der nicht in der Blase liegt. Hier kann der Betreffende ohne Schaden nesteln, ziehen oder sich diesen Dummy entfernen – so lange, bis ein Delir bzw. die Reizung durch den einliegenden Katheter abgeklungen oder eine operative Desobstruktion möglich ist, die auch bei geriatrischen Patienten in vielen Fällen eine Katheterdauerableitung vermeiden lässt [1].



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. August 2022

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