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DOI: 10.1055/a-1819-5745
Prähospitale Transfusion bei traumabedingter Blutung: sicher, aber auch überlegen?
Eine schnelle, suffiziente Blutstillung, Durchbrechen einer traumainduzierten Hyperfibrinolyse und der frühe Blutkonserven-basierte Volumenersatz sind momentan die Bausteine zur erfolgreichen Behandlung des traumatisch-hämorrhagischen Schocks. Angesichts guter Erfahrungen mit der frühen Transfusion von Blutkonserven bei Soldaten mit Massenblutung erscheint es verlockend, auch im zivilen Rettungsdienst die Therapie mit Blutprodukten in die Präklinik zu verlagern. Demgegenüber stehen praktische Probleme in der prähospitalen Anwendung von Blutprodukten. Zudem fehlen randomisierte Studien bzw. eine stabile Datenbasis, um die Anwendung zu untermauern.
Nicholas Crombie und seine RePHILL-Studiengruppe (Universitätsklinik Birmingham, Großbritannien) gingen daher der Frage nach: Verbessert die präklinische Gabe von Erythrozytenkonzentraten und Plasma im Vergleich zu Kristalloiden die Gewebeperfusion oder gar die Mortalität bei Patienten mit traumatisch-hämorrhagischem Schock?
Hierzu führten sie eine randomisierte Multicenterstudie in 4 Rettungsdienstbereichen Großbritanniens durch. Sie schlossen Patienten ab 16 Jahren mit Schock nach traumainduzierter Blutung ein. Diese Schwerverletzten behandelte entweder der Notarzt des Bodenrettungsdienstes oder der Hubschrauber-Notarzt. Die beteiligten Rettungsmittel führten Kisten mit, die entweder 0,9%ige Kochsalzlösung (NaCl, 4 × 250 ml) oder Erythrozytenkonzentrate (2× EK) und lyophilisiertes Plasma (2× LyoP) enthielten. Hierüber erfolgte die Randomisierung in Kontroll- oder Interventionsgruppe.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. März 2023
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